Nachhaltigkeit und Energiewende 22.03.2012

Braust wild der Inn durch Teufelsbruck

„Kennst du das Tal, vom Wald umsäumt, das brausend wild der Inn durchschäumt?“ - VERBUND

Der Name Teufelsbruck geht auf eine alte Legende zurück: Der Teufel wollte dort, wo heute das Kraftwerk steht, den Inn durchqueren. Daher warf er zwei Mordsbrocken in den Inn, die ihm als Brücke zum anderen Steilufer dienten und die er im Dreisatz überquerte.

Bayerische Wasserkraft aus Teufelsbruck

Erbaut zwischen 1935 bis 1938 läuft das Kraftwerk seit über 70 Jahren und erzeugt ca. 144 Mio. Kilowattstunden Strom aus Wasserkraft für mehr als 41.000 Haushalte. Im Vergleich zu einem modernen Steinkohlekraftwerk werden mit der erneuerbaren Energie aus der bayerischen Wasserkraftanlage mehr als 116.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden.

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Alle 4 Jahre wird die gesamte Laufkraftwerk-Anlage in Teufelsbruck, die auch gern als "die romantischste der Inn-Staustufen", einer Wartung unterzogen. Turbine und Generator des ersten Maschinensatzes werden revidiert - ein Blick in die senkrechte Turbine aus den 30er-Jahren zeigt, wie gut sie nach 70 Jahren immer noch arbeitet. Und das wird sie auch sicher noch weitere 70 Jahre, da sie sorgfältig gewartet und gepflegt wird.

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So drehen sich die Laufräder weiter im Inn, "da hinten von der Welt entruckt, liegt einsam still die Teufelsbruck".

Das Lied von Teufelsbruck

Das kleine aber feine Innkraftwerk Teufelsbruck steht idyllisch tief im Tal. Kein Wunder, dass die dort ansässigen Bewohner und Kraftwerksmitarbeiter ein Lied getextet haben, das diesen heimeligen Ort beschreibt. Und wir wollen euch natürlich dieses Lied nicht vorenthalten ...

(1)
Kennst Du das Tal, vom Wald umsäumt,
das brausend wild der Inn durchschäumt?
Die Quellen rieseln von den Höh'n,
und Has' und Fuchs spazieren geh'n.
Der Uhu schreit hier auch bei Tag,
und schluchzend singt die Nachtigall.
: da hinten, von der Welt entruckt,
liegt einsam still die Teufelsbruck. :

(2)
Steigt man empor die Greilshö'n,
wie ist der Rundblick wunderschön!
Man sieht vom hohen Jägerstand
hinein in's schöne Chiemgauland.
Und drüberm Inn liegt still und traut
Schambach, in Bergen eingebaut.
: dazwischen tief im Tale drunt'
braust wild der Inn durch Teufelsbruck. :

(3)
Gestört ist jetzt die Waldesruh',
die Dampfmaschine pfeift dazu,
und Bagger knattern durch das Tal,
der Ramme Schlag tönt auch zumal.
Kommando's tönen hin und her,
man hört das eig'ne Wort kaum mehr.
: dort, wo jetzt Kapo schrei'n "se ruck",
in diesem Tal liegt Teufelsbruck. :

(4)
Ein wuchtig Werk sieht man ersteh'n,
der Inn soll durch die Schleusen geh'n.
Gefesselt wird hier seine Kraft,
auf dass er für das Volkswohl schafft.
Deutschen Fleiss und deutsche Kust,
verkörpert hier die Firma K u n z.
: so sieht man bald die neue Bruck
über den Inn in Teufelsbruck. :

(5)
Und suchest Du nach diesem Ort,
so kannst Du fragen immerfort,
die beste Karte nützt Dich nichts,
weil's nirgends eingetragen ist.
Und geht Dir mal die Strasse aus,
so steht vor Dir ein hölzern's Haus
: ganz hint' am Wald zusammendruckt,
das ist d' Kantin' in Teufelsbruck. :

(6)
Und gehst hinein in dieses Haus,
Du kommst so schnell nicht wieder 'raus.
Man setzt sich in ein Eck hinein,
es lässt sich dort gemütlich sein.
Doch rat ich Dir: brich zeitig auf,
denn 's Bruckbräubier hat's ganz hübsch drauf.
: Wer da a bisserl z'viel verschluckt,
find't nimmer 'raus aus Teufelsbruck. :