Nachhaltigkeit und Energiewende 17.01.2013

Ewigkeitsglühlampe

Ewigkeitsglühlampe - VERBUND

Es war einmal im Jahre 1976. Dieter Binninger, ein deutscher Erfinder, machte sich Gedanken über den hohen Wartungsaufwand normaler Glühbirnen. Daher war es an der Zeit eine neue Glühbirne zu erfinden. Bis 1984 sicherte sich der neugierige Geist Binninger seine Erfindung mit mehreren Patenten.

Seine Glühbirne leuchtet 150.000 Stunden, das sind etwa 17 Jahre und wird als SIP-Lampe bezeichnet. Der Hauptunterschied zwischen einer normalen Glühbirne und der damals revolutionären SIP-Lampe ist, dass diese nun mit höherer Leistung und verringerter Spannung betrieben wird. Das verlängert zwar die Lebensdauer um das Mehrfache, die Farbtemperatur und der Wirkungsgrad, also die Lichtausbeute, verringert sich jedoch.

Eine übliche 100 W Glühlampe zu ersetzen bedarf einer Binninger´schen Glühlampe mit 150 W Leistung. Solche Glühlampen sind also nur dort wirtschaftlich, wo die Kosten, die ein Lampendefekt verursacht, höher sind, als die Strommehrkosten. Außerdem werden ja mittlerweile sowieso Energiesparlampen eingesetzt, deren Lebensdauer normale Glühbirnen übersteigt, beispielsweise Verkehrsampeln oder unzugängliche oder abseits gelegene Lampen.

 

Die Ewigkeitsglühbirne

Die berühmteste Glühbirne, deren Geburt schon viele Jahrzehnte zurückliegt und welche es aufgrund ihres Lebensalters zu Weltruhm gebracht hat, ist das sogenannte „Centennial Light“, das hundertjähriges Licht. Die Glühbirne gilt als langlebigste der Welt. Sie befindet sich in der Feuerwache der Stadt Livermore nahe San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien. 

Ursprünglich in den 1890er Jahren produziert hatte sie eine Leistung von 60 W, heute sind es lediglich 4 W. 2001 feierte sie ihren 100sten Geburtstag, mittlerweile hat sie also schon fast 111 Jahre Leuchtkraft hinter sich.

Wer gerne auf Nummer sicher geht und sich selbst überzeugen will, dass die Lampe noch brennt:

http://www.centennialbulb.org/cam.htm

Alle jene, die nun mit einer SIP-Lampe von Dieter Binninger liebäugeln müssen zur Energiesparlampe greifen. Aber interessant wäre es trotzdem. Gegenüber Langlebensdauerlampen oder Niederspannungs-Halogenglühlampen konnte sich das Binninger’sche Verfahren nicht in Form einer Glühlampe mit integrierter Elektronik durchsetzen. Mittlerweile setze man auf Energiesparlampen und LED.

So ist nun einmal der Lauf der Technik, neue Ideen substituieren frühere technische Erfindungen. Vielleicht auch, weil sie darauf passieren und dann Gedanken weiterspinnen. Aber eines ist sicher, niemand erfindet das Rad neu, bereits vor vielen Jahren wurden Wege gegangen, die uns heute selbverständlich erscheinen. Vielleicht sind wir schon heute mit dem konfrontiert, was die Zukunft bringt. Wer weiß, wo das, was die Zukunft bringen wird, schon längst in Labors lagert.