Natur und Regionen 14.06.2013

Zillertaler Kurvengeist

Zillertaler Kurvengeist - VERBUND

Pünktlich um 6 Uhr Früh hebt sich der Schlagbaum am Mauthäuschen der Schlegeis Alpenstraße
von Ginzling zum Schlegeis Stausee auf 1.800 Metern. Motorsportler schlagen hier den Weg zum Sockel der Zillertaler Alpen ein. Und Mountainbiker – sie umfahren die unteren Tunnel über einen Forstweg. 

Road Movie

8 Kehren. 4 Natursteintunnel, 2 davon einspurig und mit Ampelregelung. Fahrgenuss pur erleben passionierte Auto- und Motorradfahrer auf der 13,3 Kilometer langen Schlegeis Alpenstraße zum wunder- und wanderbaren Alpengelände rings um den Schlegeis Stausee. Wanderer, Bergsteiger und Mountainbiker machen sich schon früh auf den Weg in eine der faszinierendsten Sportarenen der Alpen. Und kehren erst um 18 Uhr zurück ins Tal – wenn überhaupt.

 

Der Weg ist das Ziel

Gemütliche Bergfreunde ohne höhere Ziele in der Dreitausenderregion lassen sich am Morgen mehr als nur die Viertelstunde Zeit, die es für eine zügige Anfahrt zum Schlegeis Stausee braucht. Sie legen Pausen ein an den Rastplätzen und Fotopunkten am Straßenrand, bewundern die Blumenwiesen, die Wasserfälle, die Felshänge. Und die mächtige Schlegeis-Sperre am Ende der Straße, die längste Staumauer von VERBUND, die zweitlängste Österreichs.   

 

Kompliziertes Innenleben

Um 10 Uhr beginnt die erste der täglich 7 einstündigen Führungen durch die 725 Meter lange und 131 Meter hohe Schlegeis-Sperre. Die doppelt gekrümmte Bogengewichtsmauer hat mehrere Kontrollgänge mit technischen Mess- und Kontrolleinrichtungen. Erfahrene Guides machen den Besuchern im ersten Kontrollgang die Komplexität des Bauwerks und seiner permanenten Sicherheitsüberwachung anschaulich. Übrigens, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legen die Wege durch die langen Gänge per Fahrrad zurück.



Höhenluft macht hungrig
„Knödel, Nocken, Nudeln, Plenten san die vier Tiroler Elementen“, heißt eine Redensart. Für
den herzhaften Schmaus mit Tiroler Kost gibt es in der Nähe des Stausees mehrere Einkehrstationen: Das Bergrestaurant Schlegeis oder das urige Zamsereck mit Terrasse, Spielplatz und tollem Staumauerblick. Den bietet auch die Dominikushütte oberhalb des Bergrestaurants, beliebtes Einkehrziel der Bergradler.

 

Unterwegs zwischen Dreitausendern
Der schimmernde Saphirspiegel des Schlegeis Stausees verlockt zum Nachmittagsspaziergang am Uferweg. Mountainbiker nehmen den Trail zum Pfitscherjoch unter die Pedale. Sie bewältigen die uralte Route zum Übergang nach Südtirol in maximal einer Stunde, Wanderer müssen die doppelte Zeit einplanen. Die Nachmittagsstunden eignen sich auch für den Aufstieg zu einer der Schutzhütten mit Übernachtungsmöglichkeit vor dem Gipfelsturm auf die Zillertaler Dreitausender.

 

Hochalpine Refugien

Alle Hütten sind als Tagesziele auf Wanderwegen bequem zu erreichen. Die Olpererhütte mit grandiosem Seeblick und das Pfitscherjochhaus sind in 2 Stunden, das Furtschaglhaus im Schatten des Hochfeilers ist in 2,5 Stunden zu erreichen. Viele bleiben über Nacht. Um abends das Alpenglühen und den Hüttenzauber zu erleben. Um in der Morgenröte Touren auf die Rotbachspitze, den Hochferner, den Hochfeiler oder den Olperer anzutreten. Und erst am nächsten Abend zurück ins Zillertal zu kehren über die Schlegeis Alpenstraße.