Nachhaltigkeit und Energiewende 28.04.2016

Die Welt steckt in Wanderschuhen

Weitwandern, Bootfahren, Marathon im Himalaya - VERBUND

„Einmal im Jahr möchte ich weg, sonst würde mir etwas abgehen“, sagt Christian Stäuble, Sachgebietsverantwortlicher für Vermessung in Ybbs. Der Grundstein für seine Leidenschaft wurde 1984 gelegt, als er mit einem Interrail-Ticket nach Skandinavien kam. „Wir sind dort zufälligerweise ausgestiegen und in einen Nationalpark reingegangen. Die Gegend hat uns so fasziniert, dass wir beschlossen haben, ein Jahr später dort weitwandern zu gehen“, so der 53-Jährige. Die weiteren Weitwanderungen haben sich danach quasi automatisch ergeben. Er wurde zum Wiederholungstäter und war mehr als 17 Mal in Skandinavien. Immer mit von der Partie seine Frau, die er bereits aus der Mittelschule kennt. 


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Zwischen Salzburg und Triest - am Reisseck Höhenweg

Im kleinen Boot
Die ersten Touren in Zentraleuropa kamen erst 2008. Einfach von zuhause aufbrechen und woanders hingehen lautete die Motivation für die Weitwanderung von Salzburg nach Triest. Seinen Wanderschuhen etwas untreu wurde er ein Jahr später.

Wie das? „Ich bin für Vermessungsangelegenheiten an der Donau zuständig. Ich kenne viele, die sagen, die restlichen 1800 Kilometer Donau bis ins Schwarze Meer würden sie auch interessieren. Und da habe ich mir gedacht, ich möchte den Kilometer 0 sehen“, erzählt der Vater von drei Söhnen. Ein „Hotelboot“ interessierte ihn nicht und auf einem Frachtschiff kann man nicht mehr so ohne weiteres anheuern. So kaufte er sich schließlich ein kleines 4,5 Meter langes rotes Boot mit dem er mit seiner Frau in 23 Tagen die ganze Donau bis zum Schwarzen Meer fuhr.

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Im eigenen Boot Richtung Kilometer 0

„Wir sind jeden Tag etwa 3 bis 4 Stunden gefahren und haben meist bei Schiffahrtspolizei oder Grenzschutz-Anlagestellen Halt gemacht, die restlichen 30 % bei Marinas. Wild anlegen in der Nacht war nie notwendig“, erzählt Stäuble.

Marathon in Indien
„Diese Weite ist beeindruckend, man bekommt einen anderen Blick und einen Fokus aufs Wesentliche“, so beschreibt Christian Stäuble die Faszination Ladakh in Nordindien, das sich über 87.000 km2 Himalayagebiet erstreckt. Zweit Monate verbrachten seine Frau und er 2012 dort. Ganz alleine mit ihrem Zelt und je 23 Kilogramm Gepäck haben die Stäubles vier bis zu 14-tägige Touren gemacht.

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Das Zelt als treuer Begleiter

Sie sind dabei oft an ihre Grenzen gestoßen, aber nie darüber. „Es tut auch immer etwas weh, das gehört dazu“. Als just während ihrer Reise in Ladakh der erste Marathon stattfand, war spontan klar: „Da mache ich mit. Durch die Höhe von 3500 Meter war es sehr anstrengend, aber auch ein großer Spaß. Es war wie ein Volksfest, die lokalen Schulen haben mitgemacht und abschließend gab es ein großes Tanzfest“.


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Zieleinlauf beim ersten Ladakh-Marathon

Seit 1998 läuft Christian Stäuble jedes Jahr einen Marathon. Es macht Spaß, sich selbst auszuloten, ist seine Einstellung. „Meine Art des zu Fuß Reisens macht den Blick weiter, man muss sich nur darauf einlassen und man lernt so viele spannende und hilfsbereite Menschen kennen“, ist Christian Stäuble überzeugt.

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Neue Bekanntschaften rund um den Erdball

Christian Stäuble studierte Vermessung in Graz und arbeitet seit 1999 bei VERBUND. Mit seinem Team von 16 Leuten ist er in Ybbs für Lotungen an der Donau, technische Vermessungen und geographische Informationssysteme zuständig.


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Fotos: Christian Stäuble