Natur und Regionen 29.05.2017

Sechs Monate Ladedauer für unseren Super-Akku am Berg

Die Energie aus dem Kölnbreinspeicher sicherte im eiskalten Jänner die Stromversorgung.

Roman Kohler ist im Team der VERBUND-Talsperrenverantwortlichen auch für Österreichs höchste Staumauer zuständig.
Während Handy-Hersteller und Elektroautobauer über so manchem Akku-Problem verzweifeln, sind wir auf unsere Super-Batterie mächtig stolz. Der Kölnbreinspeicher lieferte im vergangenen Rekord-Winter selbst bei minus 20 Grad über viele Wochen zuverlässig Energie. 200 Millionen Kubikmeter Wasser können gespeichert und auf Knopfdruck in elektrischen Strom umgewandelt werden. 

Mit den dauerhaft frostigen Temperaturen im Winter stand auch die VERBUND-Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck im Dauereinsatz. Der aktuelle Füllstand des Kölnbreinspeichers ist so niedrig wie seit vielen Jahren nicht mehr. Damit der Super-Akku bis zum Winter wieder vollständig geladen ist, füllen wir ihn sechs Monate lang über den Sommer langsam auf. Den „Ladevorgang“ beobachten jedes Jahr 120.000 Besucher und Roman Kohler. Letzterer hat beruflich mit der Kölnbreinsperre zu tun. Als studierter Techniker ist Roman Kohler im Team der VERBUND-Talsperrenverantwortlichen auch für Österreichs höchste Staumauer zuständig.

Mit mehreren tausend Messpunkten in den kilometerlangen Kontrollgängen ist die 200 Meter hohe Kölnbreinsperre Österreichs bestüberwachtes Bauwerk. Mit den hochsensiblen Messgeräten kann Roman Kohler nicht nur tausende Kilometer entfernte Erdbeben aufzeichnen, er dokumentiert auch jede noch so kleine Bewegung der Sperre. Denn mit dem Auffüllen des Kölnbreinspeichers bewegt sich auch die Staumauer, die Sperrenkrone „wandert“ von April bis Oktober so wie berechnet immerhin gut zehn Zentimeter.