CoderDojo: Nachwuchs-Programmierer bei VERBUND

Der Hai kommt der kleinen Krabbe gefährlich nah. Lena muss sich beeilen: Wenn die Neunjährige jetzt falsch programmiert, ist das Krebstier verloren. Sie hämmert auf die Tastatur ein und tippt im letzten Moment die richtige Tastenkombination in den Computer. Die Krabbe macht einen Sprung nach rechts und entflieht den Haifischzähnen haarscharf. Junge Programmiererinnen wie Lena sind in der VERBUND-Unternehmenszentrale keine Seltenheit: Denn jeden zweiten Freitag suchen Kinder und Jugendliche hier beim CoderDojo kreative Lösungen für spielerische IT-Aufgaben.

Programmieren in der VERBUND-Kantine
„Mit dem CoderDojo zeigen wir Kindern und Jugendlichen, dass Programmieren nicht nur aus hochkomplexem Tastentippen besteht – sondern Kreativität fordert und Spaß macht“, erklärt Mitgründer Anton Kalcik. Gemeinsam mit Daniel Wagner von VERBUND hat der Softwarearchitekt das Projekt auf die Beine gestellt. In der Dachgeschoss-Kantine der Unternehmenszentrale werden deshalb seit April 2017 Salz und Pfeffer regelmäßig gegen Laptops und Micro Bits getauscht. Betreut werden die acht bis 17-Jährigen von Mentoren mit fachlichem Know-how. Die Coder-Aufgaben kann sich jedes Kind aber selbst aussuchen. „Die Übungen reichen vom Muster Erkennen bis zum Codes Programmieren – wir haben unzählige Stunden damit verbracht, uns die Aufgaben auszudenken“, erinnert sich der 39-Jährige.

Girlspower hinter dem Computer
Doch ist man mit acht Jahren nicht noch zu jung fürs Softwareprogrammieren? „Keinesfalls“, meint Kalcik. „Die Kinder können ihre Kreativität hier frei ausleben: Zeitdruck oder Pflichtaufgaben gibt es beim CoderDojo nicht.“ Um 19.00 Uhr ist nach zwei Stunden Programmieren dann trotzdem Schluss – auch wenn das bei einigen Nachwuchs-Codern zu Protesten führt. Wer glaubt, dass hier hauptsächlich Jungs auf die Tasten drücken, hat falsch gedacht: Bis zur Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind Mädchen – und sie stehen den Burschen beim Programmieren um nichts nach. „Eine Jugendliche hat gleich beim ersten Mal einen Algorithmus viel besser programmiert als ich“, erzählt Kalcik schmunzelnd. Zwischen sieben und 20 Jung-Coder nehmen derzeit an den Terminen teil – die Kapazitäten nach oben sind offen. „Ein großes Dankeschön auch an VERBUND sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das ermöglicht haben“, hält Kalcik fest.

Die Energiezukunft ist digital
Wer beim CoderDojo mitmacht, kann das Portemonnaie in der Tasche lassen – denn die Teilnahme ist gratis. Wie das geht? Die Mentoren arbeiten ehrenamtlich, die Räumlichkeiten stellt VERBUND kostenlos zur Verfügung und die Laptops sind ebenfalls Spenden des Energieunternehmens sowie der beiden Gründer. Walter Fraißler, CIO und Leiter der Informatik und Organisation bei VERBUND, schildert die Motivation dahinter: „Weil heute alles von Digitalisierung, IT und Breitband abhängt, wird die Softwareentwicklung immer wichtiger. Wir wollen in jungen Menschen die Begeisterung dafür wecken.“

Dass die Digitalisierung eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsgesellschaft ist, steht für Fraißler außer Frage. Während seiner eigenen Schulzeit war das noch anders: „Damals waren Computer so groß wie ein Tisch und haben mehr gekostet als ein Mittelklasseauto. Und sie konnten mit Sicherheit weniger, als jedes Smartphone heute.“ Mit welchen Geräten die Nachwuchs-Coder wohl die Energiezukunft mitgestalten werden? Man darf gespannt sein …

Ihr wollt die Programmiererin oder den Programmierer in euch wecken und selbst auf die Tasten drücken? Dann meldet euch hier für einen CoderDojo-Termin in der VERBUND-Unternehmenszentrale an: CoderDojo Wien.

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