Natur und Regionen 10.07.2019

Kühler Kopf im Kraftwerkskeller

Kühler Kopf im Kraftwerkskeller

Temperaturanzeige im Tunnel unter dme Kraftwerk mit 14,4 Grad Celsius
Kalte Tropfen des Kondenswassers fallen von der dicken Betondecke des langen Schachtes. Mitten im Kraftwerk Freudenau, 30 Meter unter dem Meeresspiegel, braucht man sich nicht vor einem Sonnenbrand zu fürchten. Im danebenliegenden Maschinenraum, brummen die mächtigen Turbinen bei der Arbeit. Sechs riesige Kaplan-Rohrturbinen mit 7,5 Meter Durchmesser, nutzen die Kraft der Donau. 500.000 Liter Wasser pro Sekunde und pro Turbine erzeugen im Jahr eine Milliarde Kilowattstunden Strom aus Wasserkraft.
Besucher im Informationszentrum des Kraftwerks
Los geht’s im Infocenter. Hier wird zunächst über die Geschichte und die Entstehung des Kraftwerks Freudenau aufgeklärt. Ein aufwändig angefertigtes Modell gibt einen Überblick über das gesamte Bauwerk. 
Mit allen Infos in der Tasche geht es weiter in die Tiefen der Anlage. Jetzt heißt es „Jacke anziehen!“, denn mit jedem Meter, den es weiter nach unten geht, sinken die Temperaturen. Die dicken Betonwände verhindern zum einen, dass das Bauwerk von der Kraft der Donau weggespült wird, zum anderen bieten sie den Besucherinnen und Besuchern ein paar kühle Minuten. Am tiefsten begehbaren Punkt Wiens, im Herzen des Kraftwerks, hat es angenehme 14,4 Grad Celsius.
Blick vom Kraftwerk Freudenau auf die Donau

Wem es dann doch zu kalt ist, der kann am Aussichtsturm die Landschaft genießen und sich die Sonne ins Gesicht strahlen lassen. Bei genauem Hinsehen erkennt man von dort die Fischwanderhilfe, die den in der Donau angesiedelten Fischen einen neuen Lebensraum bietet.

Das Kraftwerk Freudenau wurde 1998 in Betrieb genommen und beliefert seither 280.000 Haushalte mit umweltfreundlichen Strom. 

Zur Kraftwerksführung Freudenau
Drei Gummi-Enten auf der Staumauer des Kraftwerks Freudenau

Wir machen ausnahmsweise einen Besuch auf dem eigentlichen Betriebsgelände: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von VERBUND zeigen ihre Arbeit an der Wasseroberfläche. Um die Turbine nicht zu beschädigen und eine störungsfreie Stromerzeugung zu gewährleisten, müssen Treibholz und angespülter Müll mittels eines Krans laufend entfernt werden. Hin und wieder wird auch eine Flaschenpost angespült, oder am letzten Donauinselfest verlorene Quietschentchen gefunden.

Vielleicht hat das VERBUND-Team auch Ihre am Badestrand verschwundenen Wertsachen herausgefischt. Ihr könnt es ja zur Sicherheit einmal überprüfen.