VERBUND-Aufsichtsrat sagt "Ja" zu Energie Austria

13.07.2000Wien

Der Aufsichtsrat des VERBUND hat sich in seiner heutigen Sitzung für die Realisierung der Energie Austria ausgesprochen.

Gleichzeitig wurde der Vorstand des VERBUND ersucht, bis zum 4. August des laufenden Jahres noch bestehende Bedenken der Konsortialpartner EVN, Wienstrom und Tiwag auszuräumen und damit den Weg für einen positiven Beschluß im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung Anfang September frei zu machen. Erklärtes Ziel des VERBUND-Aufsichtsrates ist die Umsetzung der Energie Austria als österreichische Lösung, die für weitere heimische Partner offen steht.

Die Fakten sprechen dabei eine deutliche Sprache. So wird durch den Zusammenschluß von Energie AG OÖ, EStAG und VERBUND der mit Abstand größte heimische Stromkonzern mit einem Marktanteil in Österreich von 55 Prozent und 41.000 Gigawattstunden (GWh) Stromabsatz bei einem Wasserkraftanteil von 90 Prozent entstehen. Innerhalb der EU hat damit größenmäßig die Energie Austria eine ausgezeichnete Marktposition inne. Im Europa-Vergleich rangiert sie an 15., innerhalb des relevanten Marktes (Radius 500 km) sogar an sechster Stelle.

Verglichen mit den sogenannten „Stand Alone“-Lösungen der drei Unternehmen kann durch die Fusion ein zusätzliches Synergiepotential von 2.200 Mio. ATS gehoben werden, womit das Synergieziel der Energie Austria bei 3.800 Mio. ATS jährlich liegt. Auch für den Eigenkapitalwert der drei Fusionspartner hat die Energie Austria-Lösung überaus positive Effekte. Der Gesamtwert wird nach der Fusion bei rund 103 Mrd. ATS , und damit um 26 Prozent höher liegen als bei einer Stand Alone-Bewertung der drei Partnerunternehmen.

Bei Österreichs Opinionleadern werden die Vorteile einer Fusion gegenüber Kooperationen klar erkannt, was das Resultat einer persönlichen Befragung unter 40 Spitzenrepresäntanten aus Wirtschaft und Politik eindeutig untermauert. Nicht weniger als 78 Prozent der Befragten geben der Energie Austria „sehr hohe Realisierungschancen, da einzelne EVU`s zu klein sind, um sich am internationalen Markt behaupten zu können“.

Daß das Projekt „Energie Austria“ auch international voll im Trend liegt, zeigen zahlreiche Beispiele, vor allem auch aus der Bundesrepublik Deutschland, wo durch Fusionen Energieriesen (wie z.B. E.ON aus der Verschmelzung von Veba und Viag) entstehen.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen bedeutet die Fusion zur Energie Austria für Österreich die Chance, im europäischen Konzert der Stromriesen eine gleichberechtige Rolle spielen zu können und nicht als Heimat kleiner, potentieller Übernahmekandidaten die europäischen Entwicklungen tatenlos beobachten zu müssen.