Zusammenbruch des österreichischen Stromnetzes knapp verhindert
Bedingt durch einen Ausfall der 380-kV-Leitung Ungarn-Kroatien und den dadurch ausgelösten erhöhten Leistungsfluß kam es heute, Mittwochvormittag, im überregionalen österreichischen Leitungsnetz zu einer kritischen Situation.
Nur durch sofort eingeleitete weitreichende Maßnahmen der VERBUND-Austrian Power Grid AG (APG) konnte die starke Überlastung der 220-kV-Leitung Ternitz-Hessenberg reduziert und ein möglicher weitreichender Netzzusammenbruch im Süden Österreichs verhindert werden.
Gegen 9.15 ist aus noch nicht bekannter Ursache die 380-kV-Leitung Ungarn-Kroatien ausgefallen. Durch die europaweite Vernetzung kam es auch sofort im österreichischen Netz zu einem stark erhöhten Leistungsfluß. Die aus den 1960-er Jahren stammenden Nord-Süd-Leitungen wurden stark überlastet. Die Überlastung der Leitung Ternitz-Hessenberg löste die Sollbruchstelle in der Verbindung nach Tschechien aus.
Die Aufrechterhaltung des Netzbetriebes konnte daraufhin nur durch umgehend gesetzte Schaltmaßnahmen und den Einsatz aller im Netzbereich der APG verfügbaren Kraftwerke gewährleistet werden. Außerdem hatten die guten Leitungsverbindungen zum übrigen Ausland maßgeblich zur Stabilisierung der Situation beigetragen.
Ein großräumiger Stromausfall im Süden Österreichs konnte so nur knapp verhindert werden. Eine Ausweitung auf weitere Regionen Österreichs wäre nicht auszuschließen gewesen.
Die heute aufgetretene kritische Situation wäre bei einem bereits vollständig existierenden 380-kV-Ring leichter beherrschbar und ein Netzausfall sehr unwahrscheinlich gewesen. Dies unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit der raschen Realisierung des 380-kV-Ringes in Österreich, um damit die Versorgungssicherheit zu verbessern.