Enerjisa erhält Finanzierung von 1 Milliarde Euro
Enerjisa Power Generation AS, eine gemeinsame Tochter von Sabanci Holding und Verbund, Österreichs führendem Stromdienstleister, hat ein Finanzierungspaket in Höhe von 1 Mrd. Euro für die erste Phase des Investitionsprogramms des Unternehmens unterzeichnet.
Diese ganz besondere Transaktion stellt die Erzeugung von 12.000 Gigawattstunden Elektrizität pro Jahr sicher, mit denen 3,6 Millionen Verbraucher versorgt werden können. Das Finanzierungspaket wurde von IFC, einem Mitglied der Weltbank-Gruppe, der Akbank T.A.S., der WestLB AG zusammen mit Global Coordinators und der Europäischen Investmentbank EIB unter Dach und Fach gebracht.
Es handelt sich hierbei um das größte internationale Finanzierungspaket für ein türkisches Privatunternehmen im deregulierten türkischen Strommarkt. Angesichts der derzeitigen Marktbedingungen gilt diese Finanzierung als starkes Signal dafür, dass man Enerjisa die Marktführerschaft unter den privaten Stromerzeugern auf dem liberalisierten türkischen Strommarkt zutraut.
Im Rahmen des Projektes sollen zehn Wasserkraftwerke in den Bassins von Seyhan, Ceyhan und Cambasi sowie ein Erdgaskraftwerk Bandirma gebaut werden. Insgesamt geht es hier um eine Gesamtkapazität von 1.920 Megawatt.
Michael Pistauer, Vorstandsvorsitzender des führenden österreichischen Elektrizitätsunternehmens Verbund: "Der Abschluss dieses Finanzierungspakets mit einem Bankenkonsortium dieser Stärke in einem schwierigen Finanzmarktumfeld zeugt vom Vertrauen, das in die gemeinsamen strategischen Ziele von Sabanci und Verbund gesetzt wird. Zusammen wollen wir eine starke vertikale Integration im türkischen Elektrizitätssektor erreichen und uns dabei auf moderne, umweltfreundliche Kraftwerksanlagen konzentrieren. Daher möchten wir uns bei allen beteiligten Banken für die Bereitschaft bedanken, zusammen mit Sabanci, Verbund und Enerjisa ein langfristiges Engagement am vielversprechenden türkischen Elektrizitätsmarkt aufzubauen."
Ahmet Dördüncü, CEO der Sabanci Holding, sagt: "Wir bemühen uns gemeinsam mit dem Verbund, unserem geschätzten Partner, intensiv um den Energiebereich. Wir wollen den türkischen Elektrizitätsbedarf unserer Industrie und unserer Verbraucher auf nachhaltige, wettbewerbsfähige und umweltfreundliche Weise decken."
Selahattin Hakman, Präsident der Energiedivision der Sabanci-Gruppe und Vorsitzender der Enerjisa, meint: "Wir möchten uns bei allen finanzierenden Banken bedanken, dass sie unser Vertrauen in die Liberalisierung des türkischen Stromsektors teilen. Mit dieser bedeutenden Finanzierung wollen wir bis 2015 einen Anteil von 10 % am türkischen Elektrizitätsmarkt erreichen. Mit einer installierten Leistung von mehr als 5000 MW werden wir dazu beitragen, die Versorgungsengpässe zu überwinden. Zusammen mit unserem Partner Verbund wollen wir Stromerzeugung, -verteilung und -versorgung sowie den Elektrizitätsvertrieb und -handel in der Türkei weiter ausbauen. Wir sind zuversichtlich, dass eine schnelle Entwicklung der Liberalisierung auf dem türkischen Strommarkt einschließlich der Privatisierung der Verteilgesellschaften und der Erzeugungsanlagen es uns ermöglichen werden, unseren Beitrag zu erhöhen, um dem drohenden Versorgungsengpass entgegen zu wirken."
Shahbaz Mavaddat, IFC Direktor für Südeuropa und Zentralasien meint: "Wir freuen uns, eine Katalysatorrolle für bedeutende Finanzierungen im Privatsektor zu übernehmen, um Engpässe bei der Elektrizitätserzeugung zu überwinden, die eine gravierende Beeinträchtigung von industriellem Wachstum und wirtschaftlicher Entwicklung darstellen. Mit zehn Wasserkraftwerken und einem Gas-Wärmekraftwerk zeigt dieses Projekt, dass IFC sich zur Förderung von Investitionen in erneuerbare und umweltfreundliche Energie bekennt."
Cem Mengi, Vizepräsident des Geschäftskundenbereiches der Akbank: "Akbank, eine der im Bereich Projektfinanzierung und Unternehmenskredite führenden Banken der Türkei, freut sich, gemeinsam mit der IFC-WestLB-EIB und internationalen Banken für die Projektphasen Enerjisa 1 die Rolle der Global Coordinators zu übernehmen.
Enerjisa wird dank ihres vielschichtigen Portfolios, ihres Know-hows und ihrer starken Partner zu einem der führenden Stromerzeuger, nicht nur in der Türkei, sondern in der ganzen Region. Auch möchte die unweltfreundliche und wirtschaftliche Kraftwerksprojekte wie die übrigen Projekte der Enerjisa unterstützen. Zusätzlich zu ihrem Ziel, die Marktführerschaft der Sabancı Holding im Energiebereich zu erringen, will die Akbank zu einer der führenden Banken in den Bereichen Energieerzeugung und -Vertrieb sowie Privatisierungsprozesse werden."
Thomas D. Murray, Gesamtleiter Energie bei der WestLB AG Global Head of Energy, erklärt: "Wir bei der WestLB sind stolz und fühlen uns geehrt, Teil dieser bahnbrechenden Transaktion zu sein, Teil der 1 Mrd.-Euro-Projektfinanzierung für Enerjisa. Stolz deshalb, weil wir es zusammen mit unseren überaus leistungsstarken Partnern bei der IFC und der Akbank, geschafft haben, das in meinen Augen größte Projektfinanzierungsgeschäft aller Zeiten in der Türkei erfolgreich abzuschließen, ein großes Geschäft, egal für welches Land. Geehrt, weil Sabanci und der Verbund, zwei sehr erfolgreiche Unternehmen, Vertrauen in unsere Fähigkeit setzen, uns an einer ihrer größten Finanzierungen für ihr Joint Venture Enerjisa zu beteiligen."
Alain Terraillon, Europäische Investmentbank, Direktor, Leiter Darlehen Privatbereich in der Türkei, sagt: "Wir freuen uns, dass wir die größte je da gewesene Investition in neue Stromerzeugung der Türkei unterstützen dürfen. Der Status der Türkei als EU-Beitrittsland gestattet eine Finanzierung nach den Richtlinien für Beitrittsländer und dieses Projekt wird dem Land helfen, den künftigen Energiebedarf auf klimafreundliche Art und Weise zu decken."
IFC arrangierte eine Finanzierung von 463 Mio. Euro, darunter vorrangige und nachrangige Darlehen über 158 Mio. Euro unter seinem eigenen Namen sowie mit WestLB ein gemeinsames Konsortialdarlehen in Höhe von 305 Mio. Euro mit zwölfjähriger Laufzeit. Als Mandated LEad Arrangers wurden die KfW IPEX-Bank GmbH, Bank Austria Creditanstalt AG, Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, WestLB AG, und Société Générale beauftragt. Zusätzlich stellte die Akbank T.A.S. einen Parallel Loan in Höhe von 352 Mio. Euro, ebenfalls mit zwölfjähriger Laufzeit unter Beteiligung von der National Bank of Greece zur Verfügung.