Spatenstich für Verbund- Wasserkraftwerk Ashta in Albanien
Der Verbund und die Projektgesellschaft Energji Ashta feierten am Montag, 25. Mai 2009, den Spatenstich für das Wasserkraftwerk im nordalbanischen Ashta nahe Shkoder, der viertgrößten Stadt des Landes. 2012 soll das Kraftwerk Strom für 100.000 Haushalte liefern. Zeitgleich eröffnet der Verbund ein Büro in Tirana.
Stabiles Umfeld
Albanien ist beim Strombedarf nach wie vor ein Wachstumsmarkt. So wurde selbst im aktuell schwierigen Umfeld laut der jüngsten Studie des Wiener Instituts für internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) ein Wirtschaftswachstum von 3 % für 2009, 4 % für 2010 und 6 % für 2011 prognostiziert, welches deutlich über den anderen Ländern der Region liegt. Parallel wird ein Stromverbrauchswachstum von 4 % bis 2020 vorausgesagt.
Schon heute braucht Albanien dringend mehr Erzeugungskapazitäten (aktuell 1,5 GW), um die Stromimporte (2008: 2,5 TWh) zu reduzieren.
"Ashta ist energiewirtschaftlich ein herausforderndes Projekt. Die von uns und unseren Partnern entwickelte technologische Lösung ist eine echte Innovation. Erstmals wird in Europa im großen Maßstab die Hydro-Matrix-Technologie zur Anwendung kommen", betonte Christian Kern, zuständiger Vorstand des Verbund.
"Die wirtschaftlich sinnvolle Entwicklung dieses Kraftwerksstandortes wäre mit konventionellen Mitteln nicht möglich. Saubere Energie und eine innovative Technologie haben dem Verbund im Ausschreibungsverfahren den entsprechenden Vorsprung gebracht", lieferte Kern die Erklärung für den Zuschlag zugunsten des Verbund.
Motor für die Region
Das Kraftwerk Ashta wird mit mehr als 50 MW Leistung ab 2012 Elektrizität für 100.000 Haushalte erzeugen. Darüber hinaus schafft das Projekt Arbeitsplätze und gibt der Region und dem Land positive Wirtschaftsimpulse. Es verbessert zudem die Versorgungssicherheit und hilft, die Abhängigkeit des Landes von Stromimporten zu reduzieren. In das Kraftwerksprojekt werden rund 200 Millionen Euro investiert, es ist umweltverträglich geplant und produziert keine Emissionen. Am Ende der 35-jährigen Konzessionsperiode geht Ashta an die Republik Albanien zurück.
Im Konzessionsvertrag ist vereinbart, alle behördlichen Genehmigungen bis spätestens Oktober 2009 zu realisieren. Die formalen Abläufe ähneln dabei den österreichischen, in der Projektplanung legt der Verbund dieselben europäischen Standards an wie in Österreich.
Hohes Tempo
Das albanische Umweltministerium hat dem Verbund bereits am 30. April 2009 die Umweltverträglichkeit bescheinigt. Die "Site Permit" (Bauplatzgenehmigung) wurde ebenfalls bereits erteilt. Der Antrag für die "Construction Permit" (Baugenehmigung) wird voraussichtlich im Juni bei der zuständigen Behörde eingereicht. Damit werden 100 % aller notwendigen behördlichen Genehmigungen, die für den Start der Bauarbeiten erforderlich sind, bis Ende des ersten Halbjahres erfolgt sein.
"Die Dynamik dieses Landes ist tatsächlich beeindruckend. Hier werden neue Standards in Tempo und Kooperation gesetzt. Wir haben in der Hälfte der vorgesehenen Zeit die gesamte Planungsarbeit durchgeführt und alle Genehmigungen erhalten und das unter Wahrung unserer Qualitätsansprüche", bestätigt Christian Kern.
Dank der optimalen Kooperation mit den albanischen Behörden und Partnern konnte man in Rekordzeit zum Spatenstich gelangen, der in Anwesenheit von Premierminister Sali Berisha, dem zuständigen Energie- und Wirtschaftsminister Genc Ruli sowie der Parlamentspräsidentin Jozefina Topalli gefeiert wurde.