Früher als geplant ans Netz

04.12.2009Wien

Wenn auf Europas größter Kraftwerksbaustelle weiterhin alles wie am Schnürchen läuft, kann Limberg II bereits im Sommer 2011 und damit um über 6 Monate früher starten.

„Die Bauarbeiten gehen zügig voran. Wir sind derzeit der ursprünglich geplanten Fertigstellung um ein paar Monate voraus. Wenn alles weiterhin gut läuft, können wir Limberg II bereits im Sommer 2011 in Betrieb nehmen, und das ohne die Baukosten zu überschreiten“, freut sich Herbert Schröfelbauer, Vorstand der VERBUND-Austrian Hydro Power AG. Ursprünglich war die Fertigstellung für März 2012 geplant.

40 Meter Stollen-Betonierung pro Tag
Die Arbeiten am Ausbau des 3,5 Kilometer langen Triebwasserstollens und der Wasserschlossunterkammer sind kurz vor Fertigstellung. Pro Tag werden 40 Meter Stollen betoniert. Die Panzerungsrohre für den Triebwasserstollen werden im Frühjahr 2010 montiert. In der Maschinenkaverne wird bis Weihnachten die Turbinenspirale einbetoniert, gleichzeitig laufen bereits die Montagearbeiten an der Klima-, Lüftungs- und Kühlwasseranlage sowie der Elektroinstallation. Im Jänner 2010 beginnt die Hauptmontage der Pumpturbine und des Motorgenerators von Maschinensatz 1.

Bis dato wurde ein Auftragsvolumen von rund 330 Millionen Euro vergeben, das zu über 90 Prozent an österreichische Firmen ging, die über ein extrem hohes Knowhow im Wasserkraftwerksbau verfügen. „Etwa 30 % davon bleiben als Wertschöpfung in der Region“, erläutert Michael Amerer. So profitieren vor allem auch Salzburger und Pinzgauer Firmen vom Kraftwerksbau.

Zwillingskraftwerk Limberg III ?
Derzeit prüft VERBUND die Rahmenbedingungen für ein zweites unterirdisches Pumpspeicherwerk im hinteren Kapruner Tal, quasi ein Zwillingskraftwerk von Limberg II. Limberg III könnte in unmittelbarer Nähe zu Limberg II und baulich identisch errichtet werden und würde für die Kraftwerksgruppe Kaprun eine weitere Leistungssteigerung von 480 MW bedeuten. „Es ist eine sinnvolle Erweiterung der Kraftwerksgruppe Kaprun. Bei Limberg III können wir die für Limberg II errichtete Infrastruktur wie das Tunnelzufahrtssystem optimal nutzen“, erläutert Herbert Schröfelbauer.

„Limberg III würde die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in der Region nochmals kräftig beleben und das ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sehr wichtig“, ist Michael Amerer überzeugt.

Die Umweltverträglichkeitserklärung soll sobald wie möglich beim Land Salzburg eingereicht werden. „Ein Baustart ist aber erst 2013 bis 2015 realistisch. Denn Voraussetzung für den Bau von Limberg III ist eine Energieableitung durch den Bau der 380-kV-Salzburgleitung zwischen Kaprun und Salzburg“, so Herbert Schröfelbauer.