VERBUND und Kunststudenten setzen neue Akzente im Mastdesign

13.04.2010Wien

Die VERBUND-Austrian Power Grid präsentierte, anlässlich des ersten Innovationsforum Power Grid in der neuen Schaltzentrale Power Grid Control, neue Designansätze für den Bau von Hochspannungsmasten.

Diese Mastdesign-Studien wurden von Studierenden der Kunstuniversität Linz erarbeitet. Die Experten der Netztochter des VERBUND untersuchen in kommenden Monaten die Realisierbarkeit der Mastentwürfe.

Um die Ästhetik von Hochspannungsmasten ging es der VERBUND-Austrian Power Grid AG im Rahmen ihrer Kooperation mit der Abteilung scionic® I.D.E.A.L. (Industrial Design Education Austria Linz) der Kunstuniversität Linz. Unter der Leitung von Abteilungsvorstand Univ.Prof. Dipl.-Ing. Axel Thallemer wurden vierzehn Studierende des Instituts mit der Konzeption eines 380-kV-Tragmasts beauftragt. "Für mich und meine Studierenden war der Entwurf eines Hochspannungsmasts eine völlig neue Herausforderung", gibt Prof. Thallemer zu. "Unser Ziel war es, ästhetische Varianten zu den bestehenden Mastbildern zu entwickeln, ohne deren funktionale Qualitäten einzubüßen. Ich bin sehr stolz auf meine Studierenden, die spannende Entwürfe erarbeitet haben. Den Verantwortlichen des VERBUND möchte ich ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Ihre Hochspannungsmaste sind bereits sehr nahe am funktionalen Optimum."
Die Experten der VERBUND-Austrian Power Grid untersuchen in kommenden Monaten die Realisierbarkeit der Mastentwürfe. Neben der bautechnischen Umsetzbarkeit wird insbesondere die Frage der Akzeptanz in der Bevölkerung im Mittelpunkt stehen.

'Ästhetische Innovation im Netz': Akzeptanz von Infrastrukturprojekten stärken
Während große Infrastrukturprojekte in den fünfziger und sechziger Jahren noch nahezu unumstritten waren, wird es in jüngster Zeit immer schwieriger, gesellschaftliche Akzeptanz für notwendige infrastrukturelle Maßnahmen zu finden. Das gilt auch für den so wichtigen Ausbau des Stromversorgungsnetzes. "Wir haben als Österreichs größter Übertragungsnetzbetreiber den gesetzlichen Auftrag, langfristig und nachhaltig die Stromversorgungssicherheit in der Republik zu gewährleisten", erläutern Dr. Heinz Kaupa und Mag. Thomas Karall, Vorstände der VERBUND-Austrian Power Grid AG. "Hinzu kommt eine immer bedeutendere Rolle, die wir bei der Integration des stetig steigenden Windkraftaufkommens in Europa spielen. Diese Entwicklungen machen einen zügigen Ausbau des Hoch- und Höchstspannungsnetzes dringend erforderlich." Angesichts wachsender Vorbehalte in der Bevölkerung beschäftigt sich der VERBUND seit Jahren nicht nur mit der ökologischen, sondern auch mit der sozialen Verträglichkeit ihrer Leitungsbauprojekte. In ihren Planungsleitsätzen verpflichtet sich der Netzbetreiber dazu, seine Freileitungen so optimal wie möglich der landschaftlichen Umgebung angepasst zu planen und umzusetzen. 1998 wurde etwa das Büro für die Organisation angewandter Sozialforschung (BOAS) mit einer Untersuchung zum subjektiven Eindruck von Freileitungen beim Betrachter beauftragt. Die sogenannte NANU-Studie liefert wichtige Hinweise für die sozialverträgliche Planung von Freileitungsprojekten, die bei sämtlichen Masterplanprojekten der VERBUND-Austrian Power Grid AG berücksichtigt werden.

Freileitungen sind die weltweit eingesetzte Technologie zur Stromübertragung über weite Strecken
Freileitungen sind die bei weitem zuverlässigste Form der Stromübertragung auf der Hoch- und Höchstspannungsebene. Die Tatsache, dass weltweit zigtausende Freileitungskilometer in Planung bzw. in Bau sind, ist ein Beleg dafür. Der Freileitungsbau hat auch in Österreich lange Tradition. Entsprechend hat sich die Freileitungstechnologie im Laufe der Jahre auch enorm weiterentwickelt. "Die teils sehr schwierigen topografischen und meteorologischen Rahmenbedingungen in der Alpenrepublik stellen die heimischen Leitungsbauer vor große Herausforderungen", erklärt Ing. Herbert Lugschitz, VERBUND-Leitungsbauexperte aus Erfahrung. "Daher hat sich die Freileitungstechnologie über die Jahrzehnte auch zur mit Abstand best erprobten und zuverlässigsten Art der Stromübertragung im Hochspannungsbereich entwickelt. Um die Akzeptanz von Leitungsbauprojekten in der Bevölkerung zu verbessern, widmen wir uns aber schon seit einigen Jahren auch ästhetischen Aspekten im Freileitungsbau."