Bürger/-innen-Konferenz

26.08.2010Wien

Vom 20. bis 22. August 2010 erarbeiteten Teilnehmer einer von VERBUND initiierten BürgerInnen-Konferenz in Kramsach, Tirol 15 Empfehlungen für die Zukunft der Mobilität.

Eine umweltfreundliche Mobilität im Individualverkehr und im öffentlichen Verkehr – beides durch E-Mobilität unterstützt, ist allen BürgerInnen ein zentrales Anliegen. Die Empfehlungen der BürgerInnen-Konferenz fließen in zwei Arbeitskreise zur Elektro-Mobilität während der Technologie- und Wirtschafts-gespräche beim Forum Alpbach ein und werden VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung vorgestellt. VERBUND wird die Empfehlungen bei seinen Aktivitäten zur Förderung der E-Mobiliät berücksichtigen.

In der aktuellen Diskussion rund um Mobilität und E-Mobilität, die auf unterschiedlichen Ebenen geführt wird, sind Bedürfnisse und Anforderungen von BürgerInnen ein zentraler Ausgangspunkt. Das Ziel der BürgerInnen-Konferenz war, gesellschaftliche Perspektiven zur Zukunft Mobilität – E-Mobilität zu erarbeiten und im Dialog untereinander und mit ExpertInnen neue Ideen zu entwickeln und Handlungsmöglichkeiten zu finden.

Ausgehend von ihren persönlichen Bedürfnissen formulierten die für Österreichs Bevölkerung repräsentativen 32 TeilnehmerInnen der BürgerInnen-Konferenz 15 Empfehlungen zur Zukunft des öffentlichen Verkehrs und der E-Mobilität in Österreich. Eine umweltfreundliche Mobilität im Individualverkehr und im öffentlichen Verkehr – beides durch E-Mobilität unterstützt, ist allen BürgerInnen ein zentrales Anliegen.

Die größte Zustimmung fand die Empfehlung, das öffentliche Verkehrssystem bis 2020 so zu optimieren, dass es eine attraktive Alternative zum Auto wird. Maßgebliche Faktoren dafür sind Verlässlichkeit und gute Taktung, Leistbarkeit und ein faires Preis-Leistungsangebot, Sauberkeit und Komfort sowie optimale Schnittstellen und Anbindungen zu anderen Verkehrsmitteln. Als zugkräftiger Faktor wurde die Einführung einer Mobilitätskarte empfohlen, die alle Mobilitätsangebote umfasst, vom öffentlichen Verkehr, über E-Car-Sharing, City-Bikes bis hin zu Krankentransporten. Ein Drittel der Empfehlungen beinhaltet Themen der E-Mobilität, die leistbar und leistungsstark sein soll sowie ausschließlich mit erneuerbaren Stromquellen gespeist werden soll.

Die BürgerInnen wählten in einem breiten Konsens (mehr als 50 % Zustimmung) 15 von 17 Empfehlungen in das Mobilitäts-Kommuniqué.

Übergabe an Politik, Wirtschaft und Verwaltung
Die Empfehlungen der BürgerInnen-Konferenz Zukunft Mobilität – E-Mobilität fließen in zwei Arbeitskreise zur E-Mobilität während der Technologie- und Wirtschaftsgespräche beim Forum Alpbach ein und werden dabei den anwesenden VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung vorgestellt. In einem weiteren Schritt werden die Ergebnisse an politische und wirtschaftliche Stakeholder übermittelt, um sie mit diesen EntscheidungsträgerInnen zu vertiefen. VERBUND wird die Empfehlungen bei seinen Aktivitäten zur Förderung der E-Mobilität berücksichtigen. 

Der Dialogprozess
Zum Einstieg, wurden die detaillierten Mobilitätsprotokolle, die die BürgerInnen im Vorfeld geführt hatten, vorgestellt und diskutiert. In diesen Aufzeichnungen hielten sie ihr tägliches Mobilitätsverhalten, ihre Zufriedenheit oder ihren Ärger an den jeweiligen Tagen fest. Die BürgerInnen erörterten in moderierten Kleingruppen und Plenarrunden ihre persönlichen Mobilitäts-Bedürfnisse, um dann daraus die wichtigsten Themenfelder für die weiteren Arbeitsschritte festzulegen. Im Dialog untereinander und mit ExpertInnen wurde dann Wissen vertieft. Folgende ExpertInnen standen den BürgerInnen für Fragen zu den unterschiedlichen Aspekten von Mobilität zur Verfügung:

  • Umwelt, Technologie & Energie: Günther Lichtblau/Umweltbundesamt, Martin Scheuermaier/Amt der Vorarlberger Landesregierung und Martin Wagner/Verbund Austrian Power Sales
  • Lifestyle & Carsharing: Christine Chaloupka-Risser/Forschungsinstitut Factum und Michael Röck/Denzel Carsharing
  • Stadt, Land & Raum: Tatjana Fischer/BOKU und Hermann Knoflacher/TU Universität WienÖffentlicher Verkehr: Christian Eugster/Vorarlberger Kraftwerke und Wolfram Gehri/ÖBB-Postbus Tirol

Am Ende des zweieinhalb tägigen Lern- und Dialogprozesses setzten die BürgerInnen ihre wichtigsten Erkenntnisse in Empfehlungen an Wirtschaft, Politik und Verwaltung um.

Mobilität bewegt von Großwarasdorf über Graz bis Götzis
32 BürgerInnen aus ganz Österreich im Alter von 18 bis 65 Jahren waren die TeilnehmerInnen der BürgerInnen-Konferenz. In ihrer Zusammensetzung spiegelten sie wichtige sozio-demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht und Bildungsniveau der österreichischen Bevölkerung. Die Gruppe bestand zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen. Es waren sowohl Menschen darunter, die erwerbstätig oder in Pension, arbeitslos oder in Ausbildung sind, der Ausbildungsstatus reicht von Studium bis Lehre. Besonders wesentlich war bei der Auswahl, sowohl EinwohnerInnen von ländlichen als auch städtischen Gebieten mit unterschiedlichem Mobilitätsverhalten einzuladen.

E-Mobilität erfahren
Ergänzend zu den Diskussionsrunden standen den BürgerInnen E-Autos, -Roller und -Fahrräder zum Testen zur Verfügung, diese wurden von Denzel Carsharing und electro drive Tirol zur Verfügung gestellt. Diese Praxiserfahrung war ein weiterer Anknüpfungspunkt für die TeilnehmerInnen ihr Wissen in der Diskussion mit den ExpertInnen zu vertiefen.