Pumpspeicherwerk Limberg II feierlich in Betrieb genommen
405 Mio. Euro Investition in Ausbau der grünen Batterie
Mit dem heutigen Tag ist Österreichs Leistungsfähigkeit als Grüne Batterie Europas gestärkt. Nach nur fünf Jahren Bauzeit und der Investition von 405 Mio. Euro konnte das Pumpspeicherwerk Limberg II in Betrieb genommen werden. Ab sofort liefert das Kraftwerk wertvolle Ausgleichs- und Regelenergie und erhöht die Ausnutzung von schlecht planbaren Energiequellen wie Sonne und Wind.
Die Geschichte der Wasserkraft aus Kaprun ist mit dem heutigen Tag um ein weiteres Kapitel reicher. Mit einem Festakt wurde das größtenteils unterirdisch liegende Pumpspeicherwerk Limberg II feierlich in Betrieb genommen. VERBUND-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber wies bei den Feierlichkeiten auf die Bedeutung derartiger Bauvorhaben hin: „Ganz Europa ringt um Erneuerbare Energien- mit dem Pumpspeicherkraftwerk Limberg II zeigen wir, wie Österreichs Beitrag für Europas Energiezukunft aussehen kann.“
Österreich – Grüne Batterie Europas
„Die tragende Säule von VERBUND ist und bleibt die Wasserkraft. Wir nutzen Sie dazu, um CO2-freien Strom zu erzeugen und tragen darüber hinaus mit unseren Pumpspeicherwerken dazu bei, Strom umweltfreundlich speichern zu können. Die Pumpspeicherkraftwerke als „Grüne Batterien der Alpen“ können die schwankende Erzeugung von Strom aus Sonnen- und Windkraftanlagen ausgleichen“, erklärt Ulrike Baumgartner-Gabitzer, zuständiges VERBUND-Vorstandsmitglied für die Wasserkraft und unterstreicht, dass VERBUND mit seinen Kraftwerken etwa 6 % der in der Europäischen Union installierten Pumpspeicher-Leistung zur Verfügung stellt.
Modernste Wasserkraft-Technik
Karl Heinz Gruber, Vorstand der VERBUND Hydro Power AG, über die Leistungsfähigkeit des Kraftwerkes Limberg II: „Hier in Kaprun kommt modernste Wasserkraft-Technik zum Einsatz. Das Pumpspeicherwerk Limberg II nutzt die bestehenden Speicher und ergänzt die bestehenden Anlagen optimal. Mit dem heutigen Tag erhöht sich die Turbinenleistung von 353 MW auf 833 MW. Die Leistungsfähigkeit im Pumpbetrieb steigt von 130 MW auf 610 MW.“ Was moderne Wasserkrafttechnik zu leisten vermag, verdeutlicht Gruber an einem Beispiel: „Die beiden Turbinen bewältigen je Sekunde 144 m³ Wasser. Das entspricht etwa dem durchschnittlichen Abfluss der Salzach bei Golling. Alternativ ließen sich mit dieser Wassermenge je Sekunde 900 Badewannen füllen.“
Regionale Wertschöpfung
Auf die Bedeutung des Baus von Limberg II für die regionale Wertschöpfung wies Michael Amerer, kaufmännischer Vorstand der VERBUND Hydro Power AG, hin: „ Limberg II ist, noch vor dem Tauerntunnel, das größte Infrastrukturbauprojekt der vergangenen Jahre. Wir haben mehr als 400 Mio. Euro in Kaprun investiert. Zum Vergleich: Das Salzburger Tiefbauvolumen betrug im Jahr 2010 386 Millionen Euro. VERBUND hat in den Jahren des Baus rund 20 Prozent zum Tiefbauaufkommen Salzburgs beigetragen. Besonders dankbar sind wir für die gute Zusammenarbeit mit der heimischen Industrie und Wirtschaft. Wir können bei unseren Projekten rund 30 Prozent des Projektvolumens, im Fall von Limberg II rund 120 Mio. Euro, unmittelbar in der Projektregion vergeben. Für Kaprun und Salzburg sei gesagt, dass wir hier gerne weiter investieren wollen. Voraussetzung für den Bau von Limberg III ist jedoch der Lückenschluss im 380-kV-Ring.“
Schwerpunkt Ökologie
Für VERBUND ist es nicht genug, den Schwerpunkt auf die Erzeugung von Strom aus umweltfreundlicher Wasserkraft zu setzen. Das Projekt Limberg II beweist, dass zahlreiche weitere Faktoren gewichtige Rollen spielen. Zwar wurde das Projekt im wesentlichen im Inneren des Berges realisiert, dennoch waren einzelne Eingriffe in Natur und Umwelt unumgänglich. Durch die lückenlose ökologische Begleitplanung war es möglich, diese Eingriffe ohne bleibende Schäden und Narben in der Natur vorzunehmen. Mit der erfolgreichen Renaturierung im Hochgebirge wurde eine viel beachtete Pionierleistung erbracht, da Renaturierungsmaßnahmen in jenseits gewisser Höhenlagen als nahezu unmöglich galten.