VERBUND bringt nach Hochwasser Murkraftwerke wieder ans Netz
Erfolgreiche Bewältigung des Hochwassers in enger Abstimmung mit dem Katastrophenschutz.
Im Laufe des heutigen Nachmittags werden wieder alle 18 VERBUND-Kraftwerke an der Mur am Netz sein. Die Wasserkraftwerke mussten aufgrund des Hochwassers am Wochenende abgestellt werden. VERBUND stand mit 70 Fachkräften rund um die Uhr im Einsatz, um in enger Abstimmung mit den Behörden, Feuerwehren und dem Katastrophenschutz das Hochwasser an der Mur zu bewältigen.
Die VERBUND-Kraftwerksgruppe Steiermark leitete bereits am vergangenen Freitag Maßnahmen zur Bewältigung der prognostizierten Starkregenfälle ein. Bei den großen steirischen Speicherkraftwerken wurde mit Stauabsenkungen begonnen, um möglichst viel Stauraum für die zu erwartenden Wassermassen bereitstellen zu können. In der Nacht auf Samstag wurden um 2 Uhr Früh bei der Sperre Sölk sämtliche kleinen Bachzuleitungen weggeschaltet, um die rasch ansteigenden Wassermassen aus den Sölktälern auffangen zu können. Diese Sicherheitsmaßnahmen haben sich bestens bewährt, denn allein bei der Sperre Sölk konnten am Samstag Vormittag 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser im Stauraum zurückgehalten werden, die ansonsten unkontrolliert die Ortschaft Stein sowie weitere Gemeinden an der Enns gefährdet hätten. Die VERBUND-Kraftwerksgruppe hatte zu diesem Zeitpunkt bereits alle Kraftwerke an der Enns mit Mannschaften besetzt, um Dutzende Tonnen Schwemmgut aus dem Fluss zu bergen.
70 VERBUND-Mitarbeiter hielten Hochwasser in Grenzen, Steuerung erfolgte über Warte Pernegg
Während die Kraftwerke an der Enns in Betrieb bleiben konnten, mussten im Laufe des Samstags mit dem Anschwellen der Mur die großen Laufkraftwerke vom Netz gehen. VERBUND betreibt an der steirischen Mur 18 Wasserkraftwerke, deren Wehranlagen am Samstag mit Mannschaften verstärkt wurden. Koordiniert wurden die Murkraftwerke von der VERBUND-Warte in Pernegg, die in enger Abstimmung mit den Behörden, den Einsatzkräften und dem Katastrophenschutz stand. So konnten etwa Samstag Nachmittag im Raum Mixnitz, wo die Mur bereits an mehreren Stellen über die Ufer getreten war, noch größerflächige Überschwemmungen verhindert werden. Beim Kraftwerk Pernegg wurde die Hochwasserspitze am Samstag um 20 Uhr gemessen.
Schutzmaßnahmen für Graz: Zentimeterarbeit mit tonnenschweren Wehrklappen
Besonders anspruchsvoll gestaltete sich die Steuerung der mittleren Mur, nachdem der Katastrophenschutz am Samstag um 17.30 Uhr für Siedlungsbereiche nördlich von Graz „Gefahr in Verzug“ meldete. Der Auftrag war, beim Kraftwerk Weinzödl nördlich von Graz den Wasserstand zu senken, gleichzeitig jedoch den Wasserstand der Mur im Bereich Keplerbrücke (Graz) um maximal 30 Zentimeter zu erhöhen. Auch diese Schutzmaßnahme wurde von den VERBUND-Mitarbeitern erfolgreich umgesetzt. Mit dem Abschwellen des Hochwassers ist der Einsatz für die VERBUND-Kraftwerksgruppe noch nicht beendet. Nach eingehender Reinigung und Kontrolle der Maschinen werden die 18 Laufkraftwerke an der Mur derzeit nach der Reihe wieder ans Netz gebracht. Insgesamt betreibt VERBUND in der Steiermark 41 Wasserkraftwerke, deren Jahreserzeugung den gesamten Stromverbrauch aller steirischen Privathaushalte decken kann.