Montage der ersten Großkomponenten im Kraftwerk Reißeck II

10.08.2012Mühldorf

50 Tonnen schwere Turbinen-Einlaufspiralen über 16 Kehren auf 1.600 Meter Seehöhe transportiert.

Auf Österreichs höchstgelegener Kraftwerksbaustelle startet die Montagephase: Für das neueste VERBUND-Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II wurden diese Woche die ersten Großkomponenten angeliefert. Zwei jeweils 50 Tonnen schwere, stählerne Einlaufspiralen für die Pumpturbinen mussten vom Mölltal aus über 16 Kehren in die Kraftwerkskaverne auf knapp 1.600 Meter Seehöhe transportiert werden.

Mit zwei außergewöhnlichen Schwertransporten bestand die Zufahrtsstraße zu Österreichs höchstgelegener Kraftwerksbaustelle diese Woche ihre Bewährungsprobe. Von der Mölltal-Bundesstraße ausgehend führt die knapp 13 Kilometer lange Baustellenzufahrt für das VERBUND-Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II über 16 enge Kehren und 1.000 Höhenmeter hinauf in den Mühldorfer Graben, wo sich auf einer Seehöhe von knapp 1.600 Meter im Berg die Kraftwerkskaverne befindet.

Als erste einer Reihe von Großkomponenten wurden diese Woche die in Linz gefertigten Einlaufspiralen für die beiden Pumpturbinen ins Mölltal geliefert. Im späteren Kraftwerksbetrieb werden die stählernen Spiralen das Wasser mit einem Druck von bis zu 100 bar aus der Verteilrohrleitung übernehmen und durch die spezielle Spiral-Konstruktion gleichmäßig auf die Turbinen leiten.

Das Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II wird über zwei Turbinen mit Generatoren und einer Leistung von jeweils 215 Megawatt verfügen. Allein die beiden Spiralen wiegen jeweils mehr als 50 Tonnen, weshalb für den Transport auf den Berg zwei Zugmaschinen vorgespannt wurden. In der großen Kraftwerkskaverne wurden die Spiralen mit Hilfe eines Autokrans und einer speziellen Krananlage umgehoben.

880 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine hat Triebwasserstollen vorgetrieben
Mit dem Einbau der beiden Spiralen beginnt die Phase der Kraftwerksmontage. Das Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II wird vollständig im Berg errichtet, die dazu notwendige Felskaverne wurde bereits im Vorjahr ausgebrochen. Im ersten Halbjahr 2012 wurde eine 880 Tonnen schwere und mehr als 200 Meter lange Tunnelbohrmaschine eingesetzt, um den Triebwasserstollen zum großen Mühldorfer See auf einer Höhe von 2.300 Meter vorzutreiben. Auch diese Arbeiten wurden exakt im Zeitplan fertiggestellt, mittlerweile werden im Berg bereits die Dutzenden Rohrschüsse des gepanzerten Druckschachtes verschweißt. Parallel dazu wird der erste Abschnitt der Energieableitung bzw. Energiezuleitung verlegt.

Das Kraftwerk Reißeck II wird im Turbinenbetrieb zu Tageszeiten mit sehr hohem Strombedarf Spitzenenergie liefern, indem Wasser aus dem Oberbecken Mühldorfer See über die Turbinen abgearbeitet wird. Ist hingegen zu verbrauchsschwachen Zeiten mehr Strom im europäischen Netz als von den Verbrauchern benötigt wird, dann kann Reißeck II auf Pumpbetrieb geschaltet werden und Wasser aus dem unteren Ausgleichsbecken zurück in das Oberbecken pumpen. Somit wird das Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II zu einer „grünen Batterie“ in den Alpen.

Die Hauptkomponenten des Kraftwerks wie die Turbinen, Generatoren und die beiden schweren Transformatoren werden im nächsten Jahr zum Kraftwerk transportiert, die Inbetriebnahme des VERBUND-Pumpspeicherkraftwerks Reißeck II erfolgt im Jahr 2014. Die Gesamtinvestition in Höhe von 385 Millionen Euro wird von VERBUND, Kelag und Energie AG Oberösterreich getragen.

Kontakt

Portraitfoto Robert Zechner mit gelber Warnweste Robert Zechner

Pressesprecher Region Süd

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