Nächster Meilenstein beim Bau des Triebwerks Gars am Inn

13.08.2012Gars am Inn

Das neue Triebwerk beim VERBUND-Innkraftwerk Gars nimmt Formen an: Wesentliche Teile wie das Turbinengehäuse und der Leitapparat sind eingebaut.

Wasserkraft ist eine der nachhaltigsten Energieformen. VERBUND optimiert seine Laufwasserkraftwerke und nutzt das vorhandene Potenzial. Beim bestehenden Kraftwerk Gars am Inn wird daher zusätzlich ein Triebwerk eingebaut, um künftig mehr Strom umweltschonend zu erzeugen. Baustart war im Mai 2011, seitdem hat sich auf der Baustelle einiges getan. Das Turbinengehäuse mit 42 Tonnen Gesamtgewicht wurde angeliefert und mit der Saugrohrpanzerung sowie dem Leitapparat eingebaut.  Im Herbst folgt das Herzstück des Triebwerks: die Kaplanturbine. Mit dem Neubau des Triebwerks Gars erweitert VERBUND die Kraftwerksgruppe Inn und investiert damit in den Ausbau der Bayerischen Wasserkraft.

Beim Bau des Triebwerks Gars wurde nun eine wichtige Phase erreicht: die Vormontage. „Die Firma Andritz hat das 42 Tonnen schwere Turbinengehäuse, die Saugrohrpanzerung sowie den Leitapparat in das Bauwerk eingehoben“, informiert VERBUND-Projektleiter Franz Mandl. „Das Einheben, die Montage und die Feineinstellung ist Millimeterarbeit, die mit unseren Partnern kompetent und problemlos erfolgte.“

Die Anlieferung der schweren Kraftwerksteile aus Ravensburg in Südwestdeutschland  stellte eine besondere Herausforderung dar . So mussten  zahlreiche Bahnübergänge passiert  und beim Antransport entlang  der schmalen  Zufahrtsstraße zum Innkraftwerk Gars wahre Kunststücke vollbracht werden. „Das alles klappte wunderbar, die Transporteure arbeiteten sehr professionell“, so Mandl.

Das Herzstück kommt im Herbst

Die Vormontage wird rund zwei bis drei Wochen dauern, in deren Rahmen  diese wesentlichen Elemente in das Bauwerk eingegossen werden. Es folgen Betonierungsarbeiten im Turbinenbereich sowie restliche Stahlwasserbauarbeiten. „Dann kann in zwei bis drei Monaten die Hauptmontage beginnen“, freut sich Projektleiter Mandl. „Da wird das Herzstück, die Turbine, antransportiert und eingebaut.“ Der Probebetrieb des Triebwerks ist für März 2013 vorgesehen.

Mehr Strom aus heimischer Wasserkraft

Die Revitalisierung bestehender Anlagen sind eine wichtige Ergänzung der Ausbauvorhaben von VERBUND und ein Baustein zur umweltfreundlichen Nutzung heimischer erneuerbarer Ressourcen.  Bereits in den Jahren 2004 und 2009 wurden an den Standorten Jettenbach und Wasserburg zwei EEG-Anlagen (EEG = Erneuerbare Energien Gesetz) mit einer Leistung von jeweils 5 Megawatt in Betrieb genommen und wird jährlich Strom für 4.000 Haushalte erzeugen.

Die Erweiterung des VERBUND-Innkraftwerks Gars mit einem zusätzlichen Triebwerk ist ein weiterer Schritt in diese Richtung, was auch die  aktuelle Studie zur Bayerischen Stromversorgung im Jahr 2022 von Prof. Thomas Hamacher von der TU München belegt: 14 Prozent mehr an Wasserkrafterzeugung sind  möglich. Die Energiewissenschaftler rund um Hamacher kamen in ihrer Untersuchung zu dem Schluss, dass der Ausbau von Erzeugungskapazitäten wie Wasser, Wind, Photovoltaik und Biomasse dringend notwendig ist  und bis 2022  50 Prozent des in Bayern erzeugten Strom aus regenerativen Energiequellen stammen können 

Die VERBUND Innkraftwerke GmbH beschäftigt rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreibt 13 Laufwasserkraftwerke am bayerischen Inn mit einer Gesamtleistung von 312 Megawatt. Die jährliche Erzeugung beträgt über 1,8 Mrd. Kilowattstunden, das entspricht dem Bedarf von mehr als 470.000 Haushalten. Diese Menge an Wasserkraftstrom bedeutet auch eine Vermeidung von mehr als 1,5 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr, verglichen mit einem modernen Steinkohle-Kraftwerk.

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