Lavamünd: Start der Gespräche für einen Hochwasserschutz zwischen Land und VERBUND

07.11.2013Feistritz im Rosental

Gemeinsame Arbeitsgruppe von Land und VERBUND erstellt konkrete Maßnahmen für einen besseren Schutz von Lavamünd.

Nach der umfangreichen Aufarbeitung und Analyse des Drau-Hochwassers 2012 werden das Land Kärnten und VERBUND nun die Gespräche für einen besseren Schutz der Marktgemeinde Lavamünd bei extremen Hochwassersituationen starten. Im Rahmen einer eigenen Arbeitsgruppe wird - unter Berücksichtigung der technischen, ökologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen entlang der gesamten Drau - ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet. VERBUND bringt dabei die mit der obersten Wasserrechtsbehörde abzustimmenden Vorschläge über eine angepasste Wehrbetriebsordnung ein und stellt darüber hinaus ab sofort alle Unterlagen und das Endgutachten zum Drau-Hochwasser im Internet zur Verfügung. 

Ein Jahr nach dem dramatischen Drau-Hochwasser vom 5. November 2012 liegt eine Vielzahl von Unterlagen auf dem Tisch, so auch das abschließende Endgutachten der Obersten Wasserrechtsbehörde im Lebensministerium, in das sämtliche Prüfberichte eingearbeitet sind, und welches VERBUND klar und eindeutig ein ordnungsgemäßes Vorgehen attestiert. Aus den daraus abgeleiteten Erkenntnissen ergeben sich auch Vorschläge, wie künftig ein verbesserter Schutz vor derartigen Extremereignissen entlang der gesamten Draustrecke in Kärnten und auch für die bislang nicht hochwassergesicherte Gemeinde Lavamünd gewährleistet werden kann. 

Zur fachlichen Präzisierung derartiger Vorschläge und zu deren Umsetzung wurde zwischen dem Land Kärnten und VERBUND die Zusammensetzung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe vereinbart. Diese soll unter Berücksichtigung der technischen und ökologischen Rahmenbedingungen der Kraftwerkskette und der speziellen regionalen Besonderheiten konkrete Schutzmaßnahmen für die Marktgemeinde Lavamünd erarbeiten: „Wir planen ein abgestimmtes Maßnahmenpaket für Lavamünd, das einen vom Land ausgefeilten technischen Hochwasserschutz sowie eine genau darauf abgestimmte Kraftwerkssteuerung beinhaltet“, sagt Karl Heinz Gruber, Vorstandsdirektor der VERBUND Hydro Power AG. 

In einem ersten Schritt hat VERBUND konkrete Vorschläge für eine Erweiterung der behördlichen Betriebsvorschriften an den Draukraftwerken erarbeitet und der Obersten Wasserrechtsbehörde zur Genehmigung vorgelegt und dem Land präsentiert. Darin wird nicht nur der normale Betrieb der zehn Laufkraftwerke, die mehr als die Hälfte des gesamten Kärntner Strombedarfs erzeugen, geregelt, sondern auch der Betrieb bei außergewöhnlichen Ereignissen (z. B. Hochwasser) behördlich festgeschrieben. Diese sogenannten „Wehrbetriebsordnungen“ schreiben - ähnlich einer Checkliste – unter anderem vor, wie die einzelnen Stauräume bei welchen Durchflüssen in definierten Zeiträumen zu bewirtschaften (Stauziel) sind.

„Unter Einhaltung der aktuell gültigen Vorgaben ist es unseren erfahrenen Mitarbeitern am 5. November 2012 gelungen, entlang der gesamten Kraftwerkskette Dutzende Gemeinden im Drau- und Rosental vor Ausuferungen der Drau zu schützen. Und das obwohl sich die Wasserführung aufgrund der landesweiten Starkregenfälle innerhalb von Stunden vervielfacht hat“, weist Karl Heinz Gruber alle Vorwürfe klar zurück: „Ein so extremer Anstieg der Drau wurde niemals zuvor beobachtet, hat aber einen Handlungsbedarf für den Schutz von Lavamünd aufgezeigt, das außerhalb unserer Kraftwerkskette liegt und bislang über keinen Hochwasserschutz verfügt.“ 

Infoveranstaltungen entlang der Drau, alle Unterlagen im Internet abrufbar
Neben den Unterlagen zum Hochwasser 2012 im Internet www.verbund.com/drauhochwasser2012 werden seit einiger Zeit auch die aktuellen Pegeldaten der Drau-Kraftwerke dem hydrographischen Dienst des Landes Kärnten online zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus sind in den kommenden Monaten in der Region entlang der Drau Informationsveranstaltungen über die Funktionsweise der Kraftwerke und die zukünftigen Maßnahmen des Betriebes geplant.

Kontakt

Portraitfoto Robert Zechner mit gelber Warnweste Robert Zechner

Pressesprecher Region Süd

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