Renaturierung in der Reischelau (OÖ)

26.05.2014Saxen / Wallsee-Miterkirchen

VERBUND investiert in das Öko-System Eizendorfer Haufen

Als Betreiber der Donaukraftwerke in Oberösterreich, hat VERBUND im Stauraum Ybbs-Persenbeug im Gemeindegebiet Saxen (OÖ) ein Renaturierungsprojekt „Eizendorfer Haufen“ abgeschlossen: In der sogenannten Reischelau wurden mit einem Gesamtaufwand von einer halben Million Euro das linksufrige Insel-Nebenarmsystem wieder an die Donau angebunden und die Ufer strukturiert. Das Projekt wurde vom Lebensministerium und von Kommunalkredit Public Consulting unterstützt. Eine Info-Tafel informiert über die geförderte Maßnahme „Eizendorfer Haufen“ sowie über Fauna und Flora vor Ort.

VERBUND hat in den vergangenen Jahren begonnen, ökologisch wertvolle Lebensräume entlang der Donau durch verschiedene Umweltmaßnahmen zu verbessern, u.a. als Partner in LlFE+ Projekten, mit dem Lebensministerium und mit den Fischereiverbänden. Diese Maßnahmen sind ein Beitrag zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der FFH-Richtlinie.

Nähe zur Natur: Eizendorfer Haufen

Der Eizendorfer Haufen ist ein Naturdenkmal im Gemeindegebiet Saxen. Es handelt sich hier um ein ursprüngliches, fast völlig ungenutztes landschaftstypisches Element linksufrig der Donau, das durch den Bau eines Leitwerkes im linksufrigen Gleithang Anfang des 20. Jahrhunderts massiv beeinträchtigt wurde. Durch Schotteranlandungen entstand eine mit Auwald bewachsene Hochfläche, die sich so im Laufe der Jahre von der Donau entkoppelte.

Im Rahmen eines speziellen Renaturierungsprojektes wurde dieser verlandete Nebenarm jetzt wieder an die Donau angebunden. Durch eigens angelegte neue vielfältige Uferstrukturen sollen typische Fisch- und Vogelarten der Donau wieder einen zusätzlichen Lebensraum erhalten.

Die mit der Donauanbindung wieder entstandenen Landschaftselemente der ursprünglichen und landschaftstypischen Insel und Landfläche entlang der Donau erstreckt sich auf einer Gesamtlänge von 1,7 km mit einer maximalen Breite von etwa 200 m. Das neu entstandene Naturgebiet dient zukünftig wieder als Winteraufenthaltsort für Kormorane und als Brutplatz für verschiedene Vogelarten. Ebenso sind unterschiedliche Autypen vorzufinden, die aus vegetationskundlicher Sicht als besonders schützenswert gelten.

Neue Chancen für Fische & Co

Die Gewässervernetzung ermöglicht die ganzjährige Durchströmung des Nebenarms und wertet den neuen Lebensraum für strömungsliebende Fische, Wirbellose und semiaquatische Säugetiere wie Biber und Fischotter auf. Erosion und Anlandung halten sich das Gleichgewicht und verbessern die ökologische Qualität des gesamten Fluss-Au-Systems (gebietstypische dynamische Prozesse).

Der Nebenarm bietet Flachwasserhabitate und von Wellenschlag geschützte Bereiche, die als Laichhabitat und Kinderstube für Nasen, Barben, Donaubarsche und andere typische Donaufische dienen. Die naturnahen Ufer bieten abwechslungsreiche Angelplätze. Neben den verschiedenen Fischen finden auch seltene Libellenarten, Schnecken und Muscheln einen attraktiven Lebensraum vor.

Chancenreiche Lebensräume für Vögel und Pflanzen

Durch die Neustrukturierung des Einströmbereiches und den Rückbau der Ufersicherungen entstehen flache Kiesbänke, die kiesbrütenden Vögeln wie Flussregenpfeifer und Flussuferläufer zu Gute kommen. Die neuen Pionierstandorte bieten Lebensraum für seltene Insekten und ermöglichen die Neubildung von Weichholzauen durch natürliche Wiederbewaldung.

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