Frische Turbine für Strom aus oberösterreichischer Wasserkraft
Im VERBUND-Kraftwerk Abwinden-Asten wurde eine Turbine generalsaniert, damit sie die nächsten Jahrzehnte wieder Strom an Oberösterreichs Unternehmen und Haushalte liefern kann.
VERBUND, Betreiber der Donaukraftwerke in Oberösterreich, hat eine von neun Turbinen im Wasserkraftwerk Abwinden-Asten einer Generalrevision unterzogen. Dabei wurde das gesamte Laufrad ausgebaut und bei Bilfinger in Linz komplett saniert. Nach rund 11 Wochen Bearbeitungszeit kommt Anfang Juni das Laufrad zum Wiedereinbau in das Kraftwerk zurück und wird eingebaut. In rund 6 Wochen wird die Turbine namens Sophie wieder ihre Arbeit wieder aufnehmen und weiterhin Strom für mehr als 37.000 Privathaushalte erzeugen.
Im kleinsten Wasserkraftwerk an der Donau geht es derzeit rund: Ein ganzes Laufrad wurde ausgebaut, repariert und im Juni wieder eingebaut. Spektakulär sieht es aus, wenn der Portalkran die Laufradnabe vom LKW übernimmt und sie an ihren angestammten Platz im Krafthaus zur Wiedermontage eingehoben wird. Das ist Millimeterarbeit.
„Wir haben das Laufrad der Turbine Februar bis März 2014 ausgebaut, zuerst die 4 Laufschaufeln (Turbinenflügel) demontiert, die Laufradnabe von der Welle abgekuppelt und in das Werk von Bilfinger in Linz zur Sanierung geliefert“, informiert VERBUND-Betriebsingenieur Alois Strobl. In Linz wurde die Nabe komplett zerlegt, die Einzelteile geprüft und repariert. „Sämtliche Dichtflächen an der Nabe wurden nachgearbeitet, die Lagerbuchsen wurden erneuert sowie etliche Reibespuren ausgebessert. Heute kommen die Laufradnabe und die Laufschaufeln zum Wiedereinbau ins Kraftwerk zurück. Der Einbau der Laufradnabe und die Bestückung mit den Laufschaufeln ist Millimeterarbeit und erfordert hohe Präzision bei der Arbeit mit dem Portalkran und bei den Montagearbeiten. Im Juli 2014 soll die Turbine wieder im Einsatz sein“.
Vitalkur für Turbine „Sophie“
„Sophie“, so heißt die Turbine im Donaukraftwerk Abwinden-Asten, benannt nach dem Tag der Inbetriebnahme am 24. April 1979, musste heuer einmal auf Vitalkur: Seit rund 35 Jahren dreht sie sich und ist seitdem bereits mehr als 256.000 Stunden im Einsatz. Seit Inbetriebnahme hat Sophie bereits in ihrem Arbeitsleben 1,3 Mio. private Durchschnittshaushalte in Oberösterreich kontinuierlich mit Strom versorgt, das sind in Summe ca. 4,6 Mrd. Kilowattstunden in 35 Jahren. Dabei konnten im Vergleich zu einem modernen Steinkohlekraftwerk ca. 3,7 Mio. to CO2 eingespart werden.
Ab Juli wird „Sophie“ wieder voller Kraft sauberen Strom aus heimischer Wasserkraft für die nächsten Jahrzehnte erzeugen: Pro Jahr erzeugt die Turbine Sophie über 131 Mio. Kilowattstunden, damit kann sie alleine über 37.000 Privathaushalte in Oberösterreich versorgen und vermeidet rund 106.000 to CO2 (im Vergleich zu einem modernen Steinkohlekraftwerk).
Was „Sophie“ alles kann: Daten zur Turbine
Seit Beginn 1979 |
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Pro Jahr |
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Betriebsstunden |
255.933 Stunden |
Betriebsstunden pro Jahr |
7.300 Stunden |
Leistung |
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Leistung |
18 MW |
Erzeugung |
4.606 GWh (4,6 Mrd. kWh) |
Erzeugung |
131,6 Mio kWh |
Privathaushalte |
1,316 Mio. |
Privathaushalte |
37.606 |
CO2 Vermeidung |
3,7 Mio. Tonnen |
CO2 Vermeidung |
106.000 Tonnen |
Gewicht |
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Gewicht Laufradnabe |
30 Tonnen |
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Gewicht Laufradflügel |
15 Tonnen pro Flügel |
Gewicht 4 Laufradflügel |
60 Tonnen |
Gesamtgewicht Laufrad |
90 Tonnen |
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Revisionsarbeiten zur Sicherung der CO2-freien Stromerzeugung
VERBUND führt jährlich Revisionen an seinen 4 Donaukraftwerken in Aschach, Ottensheim-Wilhering, Abwinden-Asten und Wallsee-Mitterkirchen durch. Dabei werden das Herzstück zur Stromerzeugung – die Turbine mit dem Generator - sowie Wehrfelder und Schleusen unter die Lupe genommen, um weiterhin reibungslos sauberen Strom aus heimischer Wasserkraft produzieren zu können. Die Wintermonate von September bis März eignen sich aufgrund der niedrigen Wasserführung am besten dafür.
VERBUND-Mitarbeiter arbeiten ca. 9 bis 12 Arbeitswochen pro Jahr an einer Turbine. VERBUND zieht lokale und regionale Unternehmen bei diesen Arbeiten hinzu und ist somit ein verlässlicher Auftraggeber und Wirtschaftspartner sowie Arbeitgeber in Oberösterreich.
Insgesamt erzeugen die 4 Donaukraftwerke in Oberösterreich im Schnitt jährlich ca. 5,1 Mrd. KWh Strom aus Wasserkraft, das entspricht dem Jahresbedarf von rund 1,5 Mio. Haushalten. Im Vergleich zu einem modernen Steinkohlekraftwerk werden mehr als 4 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr vermieden.