Margaritzenspeicher: Winterlicher Tauchereinsatz auf 2.000 Metern
Positiver Befund nach routinemäßiger Kontrolle aller wichtigen Anlagenteile
Vor der Kulisse von Österreichs höchstem Berg, dem Großglockner, kontrollierten VERBUND-Mitarbeiter in den vergangenen Tagen die Sperren des Margaritzenspeichers. Da wichtige Teile der Staumauern das ganze Jahr unter der Wasseroberfläche liegen, kamen in den letzten Tagen bei winterlichen Verhältnissen auf rund 2.000 Metern Seehöhe Spezialtaucher und ein Tauchroboter zum Einsatz. Der positive Befund dieser alle 10 Jahre wiederkehrenden Inspektion: alle Anlagenteile sind in ordnungsgemäßem Zustand und die Sicherheit ist auch weiterhin in vollem Umfang gewährleistet.
Sicherheit hat bei VERBUND-Talsperren oberste Priorität. Unzählige Messeinrichtungen und permanentes Monitoring machen sie zu Österreichs bestüberwachten Bauwerken. Beim Margaritzenspeicher, der zur Werksgruppe Kaprun gehört, werden alle 10 Jahre neben den oberirdischen Bauwerken zusätzlich die unter Wasser liegenden Anlagenteile einer eingehenden Sichtüberprüfung unterzogen.
Glasklar, aber eiskalt
Die Inspektionsarbeiten finden im Winter statt, da durch das klare Wasser optimale Sichtbedingungen herrschen. Das kalte Wasser, der Einsatz unter einer Eisdecke und die Höhenlage machen diesen Einsatz aber auch für die Profi-Taucher zu einer Herausforderung. Zur Vorbereitung der Arbeiten wurden zu Wochenbeginn fast 3 Tonnen Material zum Margaritzenspeicher geflogen. Nachdem ein Loch in die rund 50 cm dicke Eisdecke geschlagen wurde, können die Taucher mit ihrer Arbeit beginnen.
Neben dem Beton wurden vor allem Grundablass und Einlaufrechen genau inspiziert. Diese Anlagenteile sind seit Errichtung des Speichers in den 1950er Jahren unter Wasser und befinden sich nach wie vor in einwandfreiem Zustand. Die Funktion der Grundablässe als wichtige Sicherheitseinrichtung, vergleichbar mit einem Sicherheitsventil, ist in vollem Umfang gewährleistet.
Für VERBUND ebenfalls von besonderer Bedeutung ist, dass sich bei den Tauchgängen einmal mehr die Wirkung der Geschiebeüberleitung aus dem Margaritzenspeicher in den Wasserfallbodenstausee im Kapruner Tal bestätigt hat. Die Einläufe der Grundablässe waren frei von Material, wodurch im Fall einer Öffnung der Grundablässe keine Belastung der unterhalb liegenden Gewässer zu erwarten ist.