Michael Amerer, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH, betonte ebenfalls die lokale Verankerung des Unternehmens: „Wir sind mit unseren Anlagen tief in der Region verwurzelt. Die Werksgruppe stellt sicher, dass wichtige Entscheidungen vor Ort getroffen werden. Mit der Zentralwarte Zillertal gibt es rund um die Uhr einen Ansprechpartner – auch wenn es einmal schnell gehen muss. Dass wir 60 Mio. Euro für den Unteren Tuxbach in die Hand nehmen, ist der langjährigen, guten Partnerschaft mit der Region geschuldet. Auch wenn wir aus Erfahrung wissen, dass zwischen 70 und 80% der Investitionssummen unserer Projekte als Wertschöpfung in der Region bzw. im Land verbleiben, die langfristige Beteiligung der Talschaft am Erfolg der Wasserkraft über den Zillertalvertrag bedeutet, den Weg in die Stromzukunft gemeinsam zu gehen.“
Die besondere energiewirtschaftliche Bedeutung des Vorhabens hob Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH hervor: „Das Zillertal hat für unsere Energiezukunft eine große Bedeutung. Bereits heute produzieren wir mit unseren acht Wasserkraftwerken 1,6 Mrd. Kilowattstunden erneuerbaren Strom aus der heimischen Ressource Wasserkraft. Damit decken wir nicht nur den Bedarf fast 460.000 Haushalten ab, die flexiblen und leistungsstarken Maschinensätze und Speicheranlagen leisten auch einen wichtigen Beitrag für die Integration der volatilen Erzeugungsformen Wind und Photovoltaik. Das Projekt Unterer Tuxbach bedeutet eine effiziente Erweiterung der Grünen Batterie in den Zillertaler Alpen für die kommenden Jahrzehnte.“
„Die Stadtwerke Schwaz sind seit 1897 in der Wasserkraft tätig und zählen zu den Pionieren der Elektrifizierung in Tirol. Aus dieser 120-jährigen Leidenschaft für die regionale Energieressource Wasserkraft heraus ist der Wunsch gewachsen, die eigene Erzeugungsbasis zu stärken und die Abhängigkeit von der Strombörse zu verringern. Wir freuen uns daher, dass wir nun als Partner von VERBUND an einem der bestgeeigneten Standorte in Tirol diese gut durchdachte Anlage in die Umsetzung bringen können und für die nächsten Generationen in derselben Weise einen langfristigen Wert schaffen, wie es unsere Vorgängergenerationen für uns getan haben“, freute sich Hans Lintner, Bürgermeister der Stadt Schwaz und Eigentümervertreter in der Stadtwerke Schwaz GmbH.
LH-Stv. Josef Geisler betonte die Bedeutung der Wasserkraft für Tirol: „Die Wasserkraft spielt in der Energiestrategie des Landes Tirol eine wesentliche Rolle. Mit dem Kraftwerksprojekt Unterer Tuxbach kommen wir unserem Ziel, bis 2050 energieautonom zu sein und unseren Energiebedarf aus heimischen, erneuerbaren Energiequellen zu decken, wieder einen großen Schritt näher. Die VERBUND AG nutzt das nachhaltige Ausbaupotenzial der Wasserkraft in der Region und setzt den partnerschaftlichen Weg der Beteiligung des Zillertals am Erfolg der Wasserkraft fort. So geht Energiezukunft!“
Projekt Unterer Tuxbach
Das Wasser von Stilluppbach, Tuxbach und Zemmbach wird seit bald 90 Jahren im Kraftwerk Bösdornau zur sauberen Stromerzeugung genutzt. Für die Zeit nach Ende der Konzessionsdauer des Kraftwerkes in 2019 wurde eine ökologische und ökonomische Nachfolgelösung entwickelt und genehmigt. Dazu wird eine unterirdische Verbindung zwischen Tuxbach und dem Stillupp-Speicher hergestellt und am Ende der Überleitung an der Einmündung in den Speicher ein Ökostromkraftwerk mit einer Leistung von rund 1,7 MW errichtet. Durch die einmalige Kombination aus der neuen Überleitung und der Verknüpfung mit dem bestehenden Kraftwerk Mayrhofen und dem neuen Kleinkraftwerk Stillupp können in Summe jährlich zusätzlich 74 Mio. Kilowattstunden heimischer Wasserkraftstrom erzeugt werden - um mehr als 20.000 Haushalte mit CO2-freien Strom zu versorgen. Die Umsetzung des Projektes wird etwa 3 Jahre in Anspruch nehmen.Vereinbarungen werden umgesetzt
Rund um das Projekt Unterer Tuxbach wurden zahlreiche projektbezogene Vereinbarungen getroffen. Der Zillertal-Vertrag wurde bereits 2015 angepasst und sichergestellt, dass die Talschaft auch künftig vom Erfolg der sauberen Wasserkraft profitiert und der finanzielle Spielraum der Gemeinden vergrößert wird. Zudem werden zahlreiche weitere Zusagen eingelöst werden, etwa die Errichtung einer Strecke für den Wassersport im Zuge des Rückbaus der Zemm-Wehre in Mayrhofen. Zudem wird der Hochwasserschutz im Bereich Ufersiedlung verbessert. Die Zusage, dass VERBUND die Zentralwarte Zillertal in Mayrhofen erhalten wird, wurde in den Verhandlungen erneuert.