Neue Traisenmündung: Grüne Au in Altenwörth

08.08.2019Zwentendorf, Kirchberg am Wagram

Bis auf wenige Restarbeiten sind die Baumaßnahmen rund um das Projekt LIFE+ Traisen abgeschlossen. Die neue Au im Mündungsgebiet nahe dem VERBUND-Donaukraftwerk Altenwörth gedeiht prächtig. Bei einem Lokalaugenschein überzeugten sich Bürgermeisterin Marion Török (Zwentendorf) und Bürgermeister Wolfgang Benedikt (Kirchberg am Wagram) zusammen mit Werksgruppenleiter Heinz Allmer und Projektleiter Roland Schmalfuß von der einzigartigen Entwicklung einer lebendigen Flusslandschaft zwischen Donau und Traisen.

Kaum vorstellbar, dass noch vor wenigen Jahren eine triste Schotterfläche bestenfalls erahnen ließ, wo die neue Traisen verlaufen würde. Die Baumaßnahmen waren enorm, verliefen aber im Augebiet störungsfrei und ohne große Belästigung der Anrainer. Enorme 3,2 Mio. Kubikmeter wurden im Zuge der Bauarbeiten bewegt. Davon wurde 1,4 Mio. Kubikmeter Kies entnommen, um Platz für das neue Flussbett zu schaffen. 1,6 Mio. Material wurden umgelagert und für die neuen Auflächen verwendet.

Die Bagger sind verschwunden, statt dessen tummeln sich Libellen, Fische und seltene Vögel im dem 160 Hektar großen Projektgebiet der neuen Traisen. „Alles, was wir uns vor zehn Jahren zum Ziel gesetzt haben, ist eingetreten“, freut sich Projektleiter Roland Schmalfuß. Von 50 Donau-Fischarten wurden bereits 32 Arten nachgewiesen. Die Traisen hat sich von der strengen Beurteilung der Ökologen im Fach „Fischökologischer Zustand“ von „unbefriedigend“ (4) auf „gut“ (2) verbessert. 

Insbesondere die Mündung der Traisen hat sich in den letzten Sommern zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt. Der Donau-Radweg führt über eine eigene Brücke am Mündungsgebiet vorbei und erlaubt so den Reisenden einen Blick in die junge Au-Landschaft mit ihren Raubäumen, Steilufern und Flachwasserzonen.

Nächstes Projekt: Fischwanderhilfe Altenwörth

Die nächste ökologische Aufwertung in Altenwörth steht unmittelbar bevor. Projektleiter Hannes Einfalt scharrt bereits in den Starlöchern für Niederösterreichs längste Fischwanderhilfe, die nicht nur die Durchgängigkeit des Kraftwerks herstellt. „Unser Bündel an Maßnahmen wird sich bis nach Stockerau erstrecken. Mehr als 12 Kilometer lang wird der naturnahe Umgehungsbach auf der linken Uferseite der Donau. Mit Kiesaufschüttungen wird das Ufer im Altarm fischfreundlicher gestaltet. Gleichzeitig erlauben flache Stellen den Badegästen einen bequemeren Zugang zum Wasser und verbessern die Badequalität.“, so Hannes Einfalt. Die letzten für die Projektumsetzung erforderlichen Bewilligungen werden in den nächsten Wochen erwartet.

LIFE+ Traisen- Partner für Österreichs größtes Gewässer-Revitalisierungsprojekt

VERBUND übernahm die Projektleitung und den Hauptteil der Kosten. Die EU fördert das Projekt zu wesentlichen Teilen aus Mitteln der LIFE+ Förderung. Das Projekt wurde durch die NÖ Bundeswasserbauverwaltung, via donau, den NÖ Landesfischereiverband, den NÖ Landschaftsfonds und das Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus finanziell unterstützt. Beteiligt waren zudem die am Kraftwerk Altenwörth strombezugsberechtigten Unternehmen Energie AG, KELAG und VKW.

LIFE+ ist ein Förderprogramm der EU zur Unterstützung von Naturschutzprojekten in Natura 2000 Gebieten. Das Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 soll dazu beitragen, europaweit die Vielfalt an wildlebenden Tier- und Pflanzenarten sowie an Lebensräumen zu erhalten. Das LIFE+ Projekt Traisen trägt wesentlich zu den Erhaltungszielen der Europaschutzgebiete "Tullnerfelder Donau-Auen" bei.

www.life-traisen.at
 

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Portrait Florian Seidl Florian Seidl

Pressesprecher Region Ost

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