Werfen Sie mit unserer VR-Brille einen Blick hinter die Kulissen der Wasserkraft im Donaukraftwerk Jochenstein.
Donaukraftwerk Jochenstein: Turbine und Schiffsschleuse in Wartung
24.02.2022Engelhartszell, Untergriesbach
VERBUND nutzt die trockene Winterzeit für Kraftwerkswartungen
VERBUND – Bayerns und Österreichs größter Stromerzeuger aus Wasserkraft – führt beim Donaukraftwerk Jochenstein jährlich Instandhaltungsarbeiten an den Kaplanturbinen sowie den Schiffsschleusen durch. Die dauerhafte Pflege und Wartung sichert die Verfügbarkeit.
Seit den 1950iger Jahren sind die fünf Kaplanturbinen und die Schiffsschleusen des Laufkraftwerkes Jochenstein in Betrieb. Alle neun Jahre werden sie gewartet. Heuer wird Turbine 1 einer Vitalkur unterzogen. Die Schleusen werden alle zwei Jahre auf Herz und Nieren geprüft. Taucher haben bereits Mitte Oktober die Schiene zur Dammbalkensohlenabdichtung gereinigt und damit die ersten Vorbereitungen zur Trockenlegung des Laufrads der Turbine 1 durchgeführt. Derzeit wird das Herzstück der Stromerzeugung umfangreich gewartet. Hinzu kommt der Einbau eines neuen Einlaufrechens. Zusätzlich wird der gesamte Stahlwasserbau der südlichen Schiffsschleuse saniert.
Seit Juni 2021 im Amt ist der junge Betriebsmeister-Stellvertreter Andreas Bauer. Er leitet die Revisionsarbeiten und informiert: „Bei dieser Revision werden wir auch einen neuen Einlaufrechen einbauen, der seit 1956 die Turbine 1 vor groben Sedimenten und Treibholz schützt.“
Ein Riesenunterfangen, zumal dieser Einlaufrechen 17 Meter hoch und 12 Meter breit ist. Der Rechen ist zweigeteilt in untere und obere Rechenfelder. Die einzelnen Felder sind 1 Meter 20 breit, 9 Meter hoch und an 3 Querträgern (Fischbauchträger) abgestützt und verschraubt. Der Rechen wird mit Hilfe eines Portalkrans herausgehoben und wieder eingesetzt.
Die Arbeiten schreiten zügig voran. „In Zeiten von Omikron bedarf es einiges an Koordinationsaufwand hinsichtlich Einhaltung 3G-Regel sowie Trennung von Team und Fremdfirmen“, so Bauer. Aber spätestens Ende März sollen die umfassenden Instandhaltungsarbeiten abgeschlossen sein und die Turbine wieder ihrer eigentlichen Aufgabe übergeben werden.
Eine ganze Woche lang waren die Taucher der VERBUND-Tochterfirma Lestin Mitte Oktober damit beschäftigt, Sand, Geröll und Holz am Grunde der Donau in 18 Meter Tiefe vor dem Einlaufrechen zu entfernen. Die Arbeit ist sehr gefährlich unter Wasser und eine Schmutzarbeit, die Fingerspitzengefühl erfordert. Details zu den Arbeiten der Taucher beim Donaukraftwerk Jochenstein zum Nachlesen hier Mit dem VERBUND-Taucher unter Wasser und in unserem Tauch-Video Taucher bei VERBUND.
Schleuse Süd – eine Riesenbadewanne
Parallel zu den Wartungsarbeiten an Turbine 1 erfolgt die Revision der Schiffahrtsschleuse Süd. Im leeren Zustand gleicht sie mit ihren 230 Metern Länge, 24 Metern Breite und 13 Metern Tiefe einer riesigen Badewanne.
„Alle zwei Jahre werden die beiden Schiffsschleusen im Donaukraftwerk Jochenstein begutachtet“, informiert Bauer. „Heuer ist die Südschleuse dran, bei der wir den gesamten Stahlwasserbau inspizieren, auf Schäden und Risse untersuchen und bei Bedarf sanieren. Auch die unter Wasser liegende Stemmtorlagerung kontrollieren wir auf ausreichende Fettversorgung. Das ist vergleichbar mit einem Auto-Service.“ Die Arbeiten dauern rund 26 Wochen, Anfang April geht die Südschleuse wieder tüchtig ihrer Funktion nach.
Die Rolle der Wasserkraft in einem nachhaltigen Energiesystem
Strom aus Wasserkraft hat vielfältige Funktionen im Energiesystem. Die Laufwasserkraftwerke von VERBUND in Bayern bzw. an den Grenzen zwischen Bayern und Österreich sind 24 Stunden in Betrieb und liefern regionalen Strom für rund 1,8 Millionen Haushalte in die Netze. Wasserkraft ist CO2-neutral, ressourcenschonend, vermindert die Importabhängigkeit von fossilen Rohstoffen und leistet somit einen zentralen Beitrag zur Energiewende.
Seit den 1950iger Jahren sind die fünf Kaplanturbinen und die Schiffsschleusen des Laufkraftwerkes Jochenstein in Betrieb. Alle neun Jahre werden sie gewartet. Heuer wird Turbine 1 einer Vitalkur unterzogen. Die Schleusen werden alle zwei Jahre auf Herz und Nieren geprüft. Taucher haben bereits Mitte Oktober die Schiene zur Dammbalkensohlenabdichtung gereinigt und damit die ersten Vorbereitungen zur Trockenlegung des Laufrads der Turbine 1 durchgeführt. Derzeit wird das Herzstück der Stromerzeugung umfangreich gewartet. Hinzu kommt der Einbau eines neuen Einlaufrechens. Zusätzlich wird der gesamte Stahlwasserbau der südlichen Schiffsschleuse saniert.
Kaplanturbine 1 beim „Service“
Jetzt in der niederschlagsarmen Zeit werden die Turbine samt Generator und Rotor auf ihre Funktion hin überprüft und „Gebrauchsspuren“ ausgebessert. Das heißt, die Laufradschaufeln und ihre Abdichtungen, der Leitapparat, elektrohydraulische Anlagenkomponenten und der Generator im Krafthaus werden von den Kraftwerksmitarbeitern untersucht und saniert.Seit Juni 2021 im Amt ist der junge Betriebsmeister-Stellvertreter Andreas Bauer. Er leitet die Revisionsarbeiten und informiert: „Bei dieser Revision werden wir auch einen neuen Einlaufrechen einbauen, der seit 1956 die Turbine 1 vor groben Sedimenten und Treibholz schützt.“
Ein Riesenunterfangen, zumal dieser Einlaufrechen 17 Meter hoch und 12 Meter breit ist. Der Rechen ist zweigeteilt in untere und obere Rechenfelder. Die einzelnen Felder sind 1 Meter 20 breit, 9 Meter hoch und an 3 Querträgern (Fischbauchträger) abgestützt und verschraubt. Der Rechen wird mit Hilfe eines Portalkrans herausgehoben und wieder eingesetzt.
Die Arbeiten schreiten zügig voran. „In Zeiten von Omikron bedarf es einiges an Koordinationsaufwand hinsichtlich Einhaltung 3G-Regel sowie Trennung von Team und Fremdfirmen“, so Bauer. Aber spätestens Ende März sollen die umfassenden Instandhaltungsarbeiten abgeschlossen sein und die Turbine wieder ihrer eigentlichen Aufgabe übergeben werden.
Schwerarbeit unter Wasser
„Damit wir überhaupt mit den Wartungsarbeiten starten konnten“, so Bauer, „braucht es unsere Taucher. Denn ohne Taucher keine Revision. Die Reinigung der Sohle vor dem Einlaufrechen ist notwendig, damit die tonnenschweren Dammbalken optimal gesetzt werden können. Eine saubere Sohle bedeutet optimale Dichtung durch die Dammbalken. Dann kann die Turbine trocken gelegt und wir mit den Revisionsarbeiten begonnen werden.“Eine ganze Woche lang waren die Taucher der VERBUND-Tochterfirma Lestin Mitte Oktober damit beschäftigt, Sand, Geröll und Holz am Grunde der Donau in 18 Meter Tiefe vor dem Einlaufrechen zu entfernen. Die Arbeit ist sehr gefährlich unter Wasser und eine Schmutzarbeit, die Fingerspitzengefühl erfordert. Details zu den Arbeiten der Taucher beim Donaukraftwerk Jochenstein zum Nachlesen hier Mit dem VERBUND-Taucher unter Wasser und in unserem Tauch-Video Taucher bei VERBUND.
Schleuse Süd – eine Riesenbadewanne
Parallel zu den Wartungsarbeiten an Turbine 1 erfolgt die Revision der Schiffahrtsschleuse Süd. Im leeren Zustand gleicht sie mit ihren 230 Metern Länge, 24 Metern Breite und 13 Metern Tiefe einer riesigen Badewanne.
„Alle zwei Jahre werden die beiden Schiffsschleusen im Donaukraftwerk Jochenstein begutachtet“, informiert Bauer. „Heuer ist die Südschleuse dran, bei der wir den gesamten Stahlwasserbau inspizieren, auf Schäden und Risse untersuchen und bei Bedarf sanieren. Auch die unter Wasser liegende Stemmtorlagerung kontrollieren wir auf ausreichende Fettversorgung. Das ist vergleichbar mit einem Auto-Service.“ Die Arbeiten dauern rund 26 Wochen, Anfang April geht die Südschleuse wieder tüchtig ihrer Funktion nach.
Die Rolle der Wasserkraft in einem nachhaltigen Energiesystem
Strom aus Wasserkraft hat vielfältige Funktionen im Energiesystem. Die Laufwasserkraftwerke von VERBUND in Bayern bzw. an den Grenzen zwischen Bayern und Österreich sind 24 Stunden in Betrieb und liefern regionalen Strom für rund 1,8 Millionen Haushalte in die Netze. Wasserkraft ist CO2-neutral, ressourcenschonend, vermindert die Importabhängigkeit von fossilen Rohstoffen und leistet somit einen zentralen Beitrag zur Energiewende.