Enttäuschendes Ergebnis der Klimakonferenz - Europa muss Vorreiterrolle einnehmen
29.11.2022Wien
Als „enttäuschend“ bewertet Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender von VERBUND, das Ergebnis der Klimakonferenz UN-Klimakonferenz von 2022 (COP27). Es bleibt für ihn jedoch Hoffnung auf Kurskorrekturen bei Folgekonferenzen: „Wir spüren den Klimawandel bereits im Alltag. Es ist also zu hoffen, dass die Bremser und Zauderer, die aktuell die Augen vor der traurigen Wahrheit verschließen, zu später Einsicht gelangen. Es ist noch Zeit für einen Sinneswandel, aber nicht mehr viel: das globale CO2-Budget reicht für ein Weiter-wie-bisher gerade noch 6 ½ Jahre und wir befinden uns derzeit eher auf einem 3-Grad-Pfad.“ Dies sei umso unverständlicher, als der in Aussicht stehende Fonds zum Ausgleich für Klimaschäden, der einzige Lichtblick des Gipfels, genau auf volkswirtschaftliche Schäden des Klimawandels abziele und diese stetig steigenden Kosten damit im Grunde anerkennt.
Der Vorstandsvorsitzende von Österreichs führendem Energiewendeunternehmen betont daher besonders die Verantwortung der Staaten Europas: „So enttäuschend das Ergebnis der Klimakonferenz auch sein mag, es ist in unserer Verantwortung gelegen, die Energiewende umzusetzen. Wir haben es in der Hand, ob in den Geschichtsbüchern über das Scheitern des Gipfels im Jahr 2022 oder unser aller Scheitern im Kampf gegen den Klimawandel berichtet werden wird.“ Vor diesem Hintergrund sei es auch zu vernachlässigen, dass in der Schlusserklärung keine globale Festlegung auf das +1,5-Grad-Ziel erfolgte, das ohne eine klare Abkehr von Fossilen nicht zu bewerkstelligen sei.