VERBUND erhöht mit März 2023 die Strompreise für Bestandskund:innen

16.01.2023Wien

Stark gestiegene Beschaffungskosten für 2023 erfordern Erhöhung der Stromtarife für Haushalts- und Gewerbekund:innen

  • Strompreisbremse des Bundes wirkt spürbar preisdämpfend
  • Härtefälle werden zusätzlich mit 10 Millionen Euro Hilfsfonds abgefedert
  • Ambitioniertes Investitionsprogramm in Erneuerbare wird fortgesetzt

Die Marktpreise für Energieträger steigen seit Herbst 2021 an den relevanten europäischen Beschaffungsmärkten erheblich. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Vor allem die Sorge um die Versorgungssicherheit bei Energie infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine bei weiterhin hoher Nachfrage führte im vergangenen Jahr zu einem beispiellosen Preisanstieg über alle Energieträger hinweg.

Beschaffung bis zu zwei Jahre im Voraus
Auch der VERBUND-Vertrieb muss trotz der Eigenproduktion innerhalb der VERBUND-Gruppe Strom zu Marktpreisen einkaufen. Oberste Priorität für VERBUND hat dabei die Versorgungssicherheit der über 500.000 Bestandskund:innen, ganz besonders in Zeiten, die von großer Unsicherheit und starken Preisschwankungen gekennzeichnet sind. Die Beschaffung der Strommengen für die Endverbraucher:innen erfolgt daher auf Basis einer langfristigen Preisabsicherung über einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren im Voraus, um möglichst stabile Endkundenpreise anbieten zu können.

Die Beschaffungskosten für elektrische Energie für das Jahr 2023 haben sich im Vergleich zu 2022 um mehr als 170 % und im Vergleich zu 2021 sogar um über 400 % erhöht. VERBUND gibt die Erhöhung dieser Beschaffungskosten nicht in vollem Umfang an die Endverbraucher:innen weiter, sondern erhöht die Energiepreise - im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten - lediglich im unbedingt notwendigen Umfang:

Preiserhöhung für Bestandskund:innen ab 1. März 2023
Der Arbeitspreis von Stromkund:innen mit Standardlastprofil im Haushaltssegment steigt auf 23,9 Cent pro kWh netto bzw. 28,68 Cent pro kWh brutto. Der Grundpreis erhöht sich auf Basis des Anstiegs beim Verbraucherpreisindex (VPI) um durchschnittlich 22 Cent pro Monat.

Kurzfristigere Preisanpassung im Neukund:innensegment
Während die Beschaffung für Bestandskund:innen langfristig erfolgt, kann im Neukund:innensegment kurzfristiger auf Preisbewegungen reagiert werden. VERBUND reflektiert die aktuell – von einem sehr hohen Niveau – wieder sinkenden Großhandelspreise mit einer Tarifsenkung auf 33 Cent pro kWh netto bzw. 39,6 Cent pro kWh brutto.

Stromkostenbremse reduziert die Auswirkungen der Preiserhöhung wesentlich
Die seit 1.12.2022 für private Haushalte geltende Stromkostenbremse des Bundes reduziert die Strompreise für eine Jahresverbrauchsmenge von 2.900 kWh bis 30.06.2024 auf 10 Cent pro kWh netto. Je nach Jahresverbrauch kommt es dadurch zu einer spürbaren Dämpfung der Auswirkungen der notwendigen Energiepreisanpassung, in vielen Fällen wird die Erhöhung sogar vollständig kompensiert.

  • Für eine:n durchschnittliche:n Stromkund:in mit einer jährlichen Belieferungsmenge von 3.500 kWh bedeutet diese Preiserhöhung unter Berücksichtigung der Bundes-Stromkostenbremse Mehrkosten von rund 5 Euro pro Monat (inkl. USt).
  • Bei einer Jahresabnahmemenge von weniger als 2.900 kWh - das trifft auf über die Hälfte der VERBUND-Bestandskund:innen zu - führt diese Preisänderung zu keiner Erhöhung der Energiekosten.

Die Energiekosten machen rund die Hälfte der Energierechnung aus, der Rest entfällt auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben.

10 Millionen Euro im VERBUND-Härtefallfonds
VERBUND hat gezielt für Kund:innen, die besonders stark von den steigenden Lebenshaltungskosten betroffen sind, einen Härtefallfonds in der Höhe von 10 Millionen Euro eingerichtet. Der VERBUND-Härtefallfonds bietet zusätzlich zur Stromkostenbremse des Bundes effektive Unterstützung durch eine Reduktion der Energierechnung. Alle Voraussetzungen dafür und nähere Informationen zur Beantragung unter www.verbund.at/verbundhilft.

Weitere Unterstützungsmöglichkeiten
Seit 2009 hilft der VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas von Energiearmut betroffenen Menschen in Österreich. 16 000 Betroffene - unabhängig von ihrem Energieanbieter – konnten bisher in Form von Zuschüssen zur Energierechnung, für Gerätetauschaktionen und mit Unterstützung für den Kauf von energieeffizienten Geräten unterstützt werden. Für 2023 hat VERBUND diese Unterstützungsleistung an die Caritas auf € 5 Millionen aufgestockt. Mehr Info bei den 71 Sozialberatungsstellen der Caritas bzw. unter Der VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas löst Energieprobleme. PV-Einspeisetarif wird gleichzeitig angepasst
VERBUND-Kund:innen, die umweltfreundlich Strom aus ihrer eigenen Photovoltaik-Anlage produzieren, erhalten mehr für ihre Grünstrom-Einspeisung: Für überschüssige Energie die über VERBUND in das Stromnetz eingespeist wird kommt es gleichzeitig mit der Anpassung der Energiepreise in Stromlieferverträgen auch zur Erhöhung des Einspeisetarifs.

VERBUND informiert ab Mitte Jänner 2023 alle betroffenen Kund:innen in einem persönlichen Anschreiben über die neuen, ab 1. März 2023 geltenden Preise. Kund:innen, die mit der Preiserhöhung nicht einverstanden sind, können bis Ende Februar von ihrem gesetzlichen Kündigungsrecht Gebrauch machen. Die Preisänderung erfolgt auf Basis der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der VERBUND AG und richtet sich nach der gesetzlichen Bestimmung des § 80 Abs. 2a ElWOG 2010.

VERBUND ist die treibende Kraft der Energiewende in Österreich. Als Österreichs größter nachhaltiger Stromerzeuger setzt VERBUND massiv auf den Ausbau erneuerbarer Energien, um die Klimaziele und den Ausstieg aus fossilen Energieträgern umzusetzen. Dazu investiert das Unternehmen 1 - 1,5 Mrd. € pro Jahr, rund 15 Mrd. € in den kommenden 10 Jahren. Mit diesen Investitionen wird die Erzeugung durch Ausbau und Effizienzsteigerung um bis zu 8 TWh gesteigert und so 2,3 Millionen Haushalte mehr versorgt.

Ingun Metelko Ingun Metelko

Unternehmenssprecherin

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