Ein kleiner Wasserfall bei einem Gebirgsfluss. Der Fluss liegt zwischen Wäldern.

Wasserkraft Vorteile – Warum Energie aus Wasser so wertvoll ist

Was ist Wasserkraft?

Wasserkraft zählt zu den bedeutendsten erneuerbaren Energiequellen und spielt in Österreich seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle. Als natürliche, saubere und verlässliche Energieform bietet sie zahlreiche Vorteile für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Erfahren Sie, warum Wasserkraft nicht nur einen nachhaltigen Beitrag zur Energieversorgung leistet, sondern auch entscheidend zur Klimawende beiträgt.

Wasserkraft auf einen Blick

  • Beitrag zum Klimaschutz: Rund 60 % des österreichischen Stroms stammen aus Wasserkraft – sie ist damit die wichtigste erneuerbare Energiequelle des Landes.

  • Nachhaltig und umweltfreundlich: Wasserkraft produziert sauberen Strom nahezu ohne Emissionen und leistet so einen bedeutenden Beitrag zur Klimawende.

  • Zuverlässige Energiequelle: Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke sorgen für Stabilität im Stromnetz und gleichen Schwankungen bei Wind- und Sonnenenergie aus.

  • Regionale Wertschöpfung: VERBUND ist Österreichs größter Stromerzeuger: Über 90 % der Stromproduktion stammen aus Wasserkraft und decken mehr als 40 % des heimischen Bedarfs ab.

Ein Wasserkraftwerk entlang der Donau.

Wie funktioniert Wasserkraft?

Wasserkraft wandelt die Energie von fließendem oder gespeichertem Wasser über Turbinen direkt in Elektrizität um. Das Grundprinzip ist alt, die Technik dahinter jedoch hochmodern. Wasserkraftanlagen in Österreich prägen die Energiegeschichte seit über 100 Jahren — heute ist sie der Rückhalt eines erneuerbaren Stromsystems. Offizielle Datensammlungen zeigen: 2023 lag der Beitrag der Wasserkraft — je nach Wasserführung — in einer Bandbreite von etwa 54 bis 67 %.

Um das besser zu verstehen, empfiehlt sich ein Ausflug an die Donau. Hier stehen große Laufkraftwerke wie Greifenstein und Ybbs-Persenbeug. Sie speisen nahezu durchgängig in das Stromnetz ein und sichern so zuverlässig die Grundversorgung mit elektrischer Energie.

Ein Gebirgsbach beim Wasserkraftwerk Schlegeis. Im Vordergrund ein Löwenzahn der von der Sonne angestrahlt wird.

Klimafreundlicher Strom – die Umweltvorteile der Wasserkraft

Wasserkraft ist im Betrieb besonders klimafreundlich, da bei der Stromerzeugung weder fossile Brennstoffe verbrannt noch Schadstoffe wie CO₂, Feinstaub oder Stickoxide freigesetzt werden. Stattdessen entsteht Energie allein durch die natürliche Kraft des Wassers, das Turbinen antreibt und so über Jahrzehnte hinweg sauberen Strom liefert. Dadurch trägt Wasserkraft nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern verbessert auch die Luftqualität und reduziert die Belastung für Mensch und Umwelt.

Wirtschaftliche Vorteile: Stabil, planbar, lokal wertschöpfend

Sehr lange Nutzungsdauer

Während PV-Module typischerweise 25-30 Jahre, Windanlagen 20-25 Jahre laufen, werden Wasserkraftwerke über Jahrzehnte modernisiert und erreichen eine Lebensdauer von bis zu 100 Jahren. Paradebeispiel ist Kaprun — seit den 1950ern in Betrieb, mit Limberg und dem Pumpspeicher Limberg III kontinuierlich erweitert.

Der Stausee vom Wasserkraftwerk Schlegeis.

Regionale Wertschöpfung

Bau, Betrieb und Wartung binden hohe Ingenieur-, Bau- und Servicedienstleistungen in Österreich. In Summe entstehen zahlreiche qualifizierte Arbeitsplätze entlang der Wertschöpfungskette — von Planung über Stahlbau bis zu digitalen Leitsystemen.

Zwei Mitarbeiter arbeiten an einer Turbine.

Technische Vorteile: Effizienz, Dauerleistung und Flexibilität

Hoher Wirkungsgrad   

Wasserkraftwerke haben einen sehr hohen Wirkungsgrad, oft zwischen 85 und 90 %. Das bedeutet, dass ein Großteil der im fließenden Wasser enthaltenen Kraft in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Damit zählen sie zu den effizientesten Formen der Stromerzeugung und nutzen die verfügbare Energie besonders verlustarm.

Kontinuierliche und zuverlässige Stromerzeugung

Flüsse und Stauseen gewährleisten meist eine gleichmäßige Wasserzufuhr, weswegen Wasserkraftwerke kontinuierlich Strom ins Netz einspeisen können. Dadurch liefern sie eine verlässliche Grundlast und tragen zur Stabilität der Stromversorgung bei – unabhängig von Wetterbedingungen wie Sonne oder Wind.

Einsatz von Pumpspeicherkraftwerken zur Netzstabilität und Energiespeicherung

Pumpspeicherkraftwerke funktionieren wie große Energiespeicher: Bei überschüssigem Strom wird Wasser in ein höher gelegenes Becken gepumpt, das später bei stärkerem Energiebedarf wieder abgelassen wird, um Strom zu erzeugen. So können sie flexibel auf Schwankungen im Stromnetz reagieren und sind besonders wichtig für die Integration von erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarstrom.

Ein Gebirgsbach am Waldrand.

Innovation und Zukunft von Wasserkraftwerken

Wasserkraftwerke gehören zwar zu den ältesten Formen der Energieerzeugung, entwickeln sich aber stetig weiter.

  • Fischfreundliche Turbinen und Leitrechen sind technische Innovationen, die Fischen das sichere Passieren von Wasserkraftanlagen ermöglichen. Sie verringern Verletzungen und Verluste bei Wanderfischen und tragen so zu einer besseren ökologischen Verträglichkeit von Wasserkraftwerken bei.

  • Durch Digitalisierung können Wasserkraftwerke mithilfe moderner Sensoren und Steuerungssysteme effizienter überwacht werden. So lassen sich Betrieb, Wartung und Energieeinspeisung optimal an den Bedarf im Stromnetz anpassen.

  • Hybridlösungen: In Speicherbecken entstehen schwimmende PV-Anlagen. Die Steuerung koppelt PV-Erzeugung, Pumplasten und Turbinenlauf.

  • Pumpspeicherkraftwerke gewinnen zudem an Bedeutung, weil sie überschüssigen Wind- und Solarstrom speichern und so zur Stabilität des Energiesystems beitragen.

Ein Bach fließt rauschend einen Berg hinunter.

Mögliche Wasserkraft Nachteile – Herausforderungen und Lösungen

Wie jede Form der Energieerzeugung bringt auch Wasserkraft bestimmte Herausforderungen mit sich, etwa Eingriffe in Flusslandschaften oder Auswirkungen auf Lebensräume von Fischen. Diese Wasserkraft Nachteile werden jedoch durch moderne Technik und umfangreiche Umweltmaßnahmen gezielt adressiert: Fischaufstiegshilfen, ökologische Begleitprojekte und laufende Renaturierungen sorgen dafür, dass Natur und Energiegewinnung im Einklang stehen. So bleibt Wasserkraft eine der nachhaltigsten und zugleich am besten kontrollierbaren erneuerbaren Energiequellen.

Formularbeginn

Formularende

Ein Vorzeigeprojekt ist die Fischwanderhilfe Ottensheim-Wilhering: Mit einem Umgehungsarm von etwa 14,2 km ist sie damit die längste Europas. Das Projekt stammt aus dem EU-Programm LIFE „Netzwerk Donau“ und wurde 2016 in Betrieb genommen.

VERBUND plant für Renaturierung und Fischpassierbarkeit etwa 280 Mio. € bis 2027, davon sind ca. 150 Mio. € bereits investiert. Dazu gehören Auenreaktivierungen, Kiesbänke, Flachwasserzonen und eben Fischwanderhilfen. Diese Maßnahmen schaffen Raum für Laichplätze und Jungfischhabitate — ein echter Mehrwert für Biodiversität.

Wasserkraft im großen Stil ist kapitalintensiv und genehmigungsrechtlich anspruchsvoll. In Österreich hilft es, dass es bestehende Standorte gibt: Durch Modernisierung und Ergänzungsbauten (z.B. zusätzliche Turbinensätze, neue Pumpenstufen) steigt die Leistung ohne neue Flussverbauungen. In trockenen Sommern sinkt die Erzeugung; in nassen Jahren steigt sie kräftig. 2023 war ein gutes Beispiel für Plusmonate bei Wasser und damit für mehr heimische Stromerzeugung.

Österreich & VERBUND: Vorreiter bei der Wasserkraft

Österreich zählt europaweit zu den führenden Ländern in der Nutzung von Wasserkraft – und VERBUND nimmt dabei eine besondere Rolle ein. Als größter Stromerzeuger des Landes deckt das Unternehmen mehr als 40 % des heimischen Bedarfs und erzeugt über 90 % seines Stroms aus Wasserkraft. Mit modernen Anlagen, innovativen Speicherlösungen und ökologischen Begleitmaßnahmen zeigt VERBUND, wie nachhaltige Energieproduktion und Umweltschutz erfolgreich miteinander verbunden werden können.

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Häufige Fragen

Welche Rolle spielt die Kleinwasserkraft in Österreich?

Kleinwasserkraftwerke bringen Leistungen unter 10 Megawatt. Sie sind in der Regel in regionalen Flüssen angesiedelt und dienen der dezentralen Stromversorgung. Kleinkraftwerke liefern so erneuerbare Energie für Gemeinden, Betriebe für mehr regionale Unabhängigkeit.

Wie erfolgten die Überwachung und Steuerung österreichischer Wasserkraftwerke?

Durch ein hohes Maß an Digitalisierung und die Anbindung an zentrale Leitstellen ist die Steuerung moderner Wasserkraftwerke sehr kurzfristig und flexibel möglich. Netzschwankungen lassen sich so minutengenau abfangen.

Welche Auswirkungen haben Klimaveränderungen auf die Wasserkraft?

Ökologische Auswirkungen durch Klimaveränderungen wie steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster beeinflussen auch die Wasserführung. Dies bedeutet in schneereichen Wintern Vorteile für Speicherwerke, durch lange Trockenperioden werden die Laufkraftwerke stärker belastet.

Gibt es bei VERBUND spezielle Stromtarife aus 100 % Wasserkraft?

Ja, VERBUND bietet Privatkund:innen in Österreich Stromtarife aus 100 % heimischer Wasserkraft an. Damit entscheiden Sie sich bewusst für eine erneuerbare Energiequelle, die klimafreundlich und verlässlich ist. Gleichzeitig unterstützen Sie den Ausbau nachhaltiger Energieprojekte in Österreich und tragen aktiv zur Energiewende bei.

Kann ich als VERBUND-Kund:in direkt nachvollziehen, woher mein Wasserkraftstrom kommt?

Ja, die Herkunft des Stroms wird durch die gesetzlich vorgeschriebene Stromkennzeichnung transparent ausgewiesen. Diese gibt Auskunft darüber, aus welchen Energiequellen der Strom stammt – bei VERBUND zu über 90 % aus Wasserkraft. So können Sie sicher sein, dass Ihr Tarif tatsächlich auf erneuerbarer, sauberer Energie basiert.

Wasserkraft Glossar

Wasserkraft

Wasserkraft nutzt die Energie von Wasser und erzeugt über Turbinen und Generatoren umweltfreundlichen Strom.

Laufkraftwerk

Ein Laufkraftwerk nutzt die Strömung eines Flusses um Turbinen anzutreiben und Strom zu produzieren.

Speicherkraftwerk

Speicherkraftwerke sammeln Wasser in einem hoch gelegenen Stausee. Bei Bedarf wird das Wasser über Turbinen abgegeben, wodurch Strom erzeugt wird.

Pumpspeicherkraftwerk

Pumpspeicherkraftwerke sind besonders flexibel. Bei Stromüberschuss wird das Wasser bergauf gepumpt und im Stausee „gelagert“. Bei Bedarf wird dieses zur Stromerzeugung wieder abgelassen.

Turbinen

Turbinen sind Maschinen in einem Wasserkraftwerk. Sie wandeln die Bewegungsenergie von fließendem oder fallendem Wasser in elektrische Energie um.

Wirkungsgrad

Verhältnis der erzeugten elektrischen Energie zur im Wasser enthaltenen Energie; bei Wasserkraft hoch (85–90 %).

Grundlastfähigkeit

Fähigkeit eines Kraftwerks, kontinuierlich Strom zu liefern, unabhängig von Wetterbedingungen.

Regelleistung

Als Regelleistung wird die Leistung bezeichnet, die kurzfristig bereit steht, um Netzschwankungen auszugleichen und das Stromnetz zu stabilisieren.

Lebenszyklusanalyse (LCA)

Bei der Lebenszyklusanalyse handelt es sich um eine vollständige Umweltbilanz, die alle Phasen einer Anlage berücksichtigt.

Engpassleistung

Die Engpassleistung ist die Maximalleistung eines Wasserkraftwerkes bei voller Auslastung der Turbinen.

Regelarbeitsvermögen

Dabei handelt es sich um die durchschnittliche elektrische Energieleistung eines Kraftwerks pro Jahr.

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Staumauer vom Wasserkraftwerk Schlegeis.

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Ein Besuch an den VERBUND Hochgebirgsstauseen in Kaprun, Schlegeis oder Malta ist ein besonderes Naturerlebnis. Kombiniert mit einem Essen, einer Staumauerführung oder einer sportlichen Aktivität ist für jeden Geschmack das Richtige dabei. Wählen Sie aus den verschiedenen Gutscheinangeboten und verschenken Sie unvergessliche Momente an unseren Stauseen. 

Ein Gebirgsbach am Waldrand.