Smart Living und Innovationen
02.10.2018
Die Sonne macht den Wein, die Sonne kühlt den Wein.
Es ist ein lauer Spätsommer-Morgen. Die Lese hat bereits begonnen. Dennoch werden wir vom Hausherrn Josef Umathum persönlich empfangen. Ein Traktor liefert einen Anhänger voll Trauben, die umgehend versorgt werden wollen. Wir dürfen einen Blick in jenen Behälter werfen, in dem sie zum Pressen vorbereitet werden. Denn in die Presse schaffen es nur die Besten. Davor bekommen wir noch eine Kostprobe. Die Erinnerung an diesen saftig süßen Trauben-Genuss wird uns durch den Winter begleiten. Unser Weg führt durch die Lagerhalle mit Kühlbehältern an denen letzte Vorbereitungen getroffen werden. Eine Flasche mit frischem Traubensaft vom Sauvignon Blanc wird noch abgezapft, dann geht´s ab in den Besprechungsraum.
Der Grund unseres Besuchs ist die Photovoltaikanlage am Dach des Weinguts. Während wir uns mit dem Chef über das Wie und Warum unterhalten, schwebt über den Dächern eine Drohne ausgerüstet mit HD-Kamera, um die Dimension des Sonnenstrom-Kraftwerks 175 kWp gut zu erfassen. Umathum kommt gleich zur Sache: „Wir warten nicht bis irgendwer die Welt verändert. Wir handeln selbst und investieren in unsere Zukunft. Es geht um ein ökologisches Gesamtkonzept und einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen.“
Der Grund unseres Besuchs ist die Photovoltaikanlage am Dach des Weinguts. Während wir uns mit dem Chef über das Wie und Warum unterhalten, schwebt über den Dächern eine Drohne ausgerüstet mit HD-Kamera, um die Dimension des Sonnenstrom-Kraftwerks 175 kWp gut zu erfassen. Umathum kommt gleich zur Sache: „Wir warten nicht bis irgendwer die Welt verändert. Wir handeln selbst und investieren in unsere Zukunft. Es geht um ein ökologisches Gesamtkonzept und einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen.“
Die Kraft der Sonne nutzen
„Sonne und Wein sind ein ideales Paar. Dass die Sonne jetzt auch unseren Strom produziert, passt perfekt in unser Konzept. Wir produzieren nicht nur biologisch, sondern fahren auch ökologisch und decken unseren Strombedarf großteils mit Sonnenstrom aus der eigenen Anlage ab. Außer an ganz trüben Wintertagen, wenn die Eigenproduktion nicht ausreicht, dann kommt der Strom aus VERBUND Wasserkraftwerken. Im Jahresschnitt produzieren wir an die 170.000 kWh also rund doppelt so viel Strom, wie wir verbrauchen,“ freut sich der burgenländische Starwinzer über die Kraft der Sonne.Die Entscheidung für Photovoltaik war auch eine Frage der Optik. Die Dachflächen waren vorhanden und die Region um Frauenkirchen zählt zu den sonnigsten Plätzen Österreichs. Hier werden jährlich rund 2000 Sonnenstunden gemessen. Der Strombedarf ist hoch, denn die Kühlung der Gärung, der Lagerräume für den Betrieb der Weinpresse, die Elektrostapler, die Beleuchtung, das Büro und die Verkaufs- und Veranstaltungsräumlichkeiten verschlingen einiges an Kilowattstunden. Seit einem Jahr wird auch ein Elektroauto mit Sonnenstrom betrieben, weitere E-Autos sind schon in Planung. Dieselfahrzeuge kommen jedenfalls nicht mehr ins Haus bzw. in den Fuhrpark. Das Thema Reichweite spielt keine Rolle, denn die Tages-Kilometerleistung überschreitet nur in Ausnahmefällen 50 km.
Ein Leben für die Reben
Umathum ist nicht nur bei den Themen Bio und Energie Pionier. 1998 hat er auch mit einem der ersten Online-shops in Österreich Neuland betreten. Er engagiert sich in lokalen Projekten und für die Region. So wurden bei einer Internet Versteigerung von 100 Flaschen im Jahr 2000 117.000,- Schilling erwirtschaftet. Der Erlös ging an einen kleinen Winzer in der Region. „Der Werbeeffekt damals war überwältigend. Daran anknüpfend haben wir eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Umdenken“ ins Leben gerufen,“ erzählt Umathum, “es geht um ganzheitliches Denken, Vorleben, Vorzeigen und Vordenken.“„Meine persönliche Kraft schöpfe ich aus der Natur und der Schönheit der Region. Deshalb gehe ich so sorgsam mit allen Ressourcen um. Unser Nutzwasser entnehmen wir zum Teil aus unterirdischen Zisternen, die aus Regenwasser gespeist werden. Wir arbeiten an der Zucht neuer Weinsorten. Denn Rebstöcke haben ein Gedächtnis. Ein Potenzial das wir nutzen wollen,“ kommt Umathum zum Ende und verabschiedet sich, um sich wieder der Traubenlese zu widmen.
Wir hätten ihm noch stundenlang zuhören können. Die Fotos sind fertig und tief beeindruckt treten wir den Heimweg an.