Smart Living und Innovationen 11.04.2019

VERENA-Award – neue Lösungen für die Energiezukunft!

VERENA-Award – neue Lösungen für die Energiezukunft!

Die heimische Energiezukunft kann weiterhin auf starke Vorzeigeprojekte bauen. Am 28. März 2019 wurde dieses Jahr bereits zum 17. Mal der VERBUND-E-Novation-Award – kurz VERENA – vergeben. Im Rahmen des österreichischen Staatspreises für Innovation fördert das führende Energieunternehmen VERBUND Best-Practice-Beispiele für praxisorientierte Forschung mit 12.000 Euro. Der Sieg ging diesmal an TDK Electronics mit seiner Innovation CeraCharge™. Und das aus gutem Grund – denn der kleine Kraft-Akku revolutioniert die Speicherwelt.
Von links nach rechts: Manfred Schweinzger, Markus Puff Masahiro Oishi und Yongli Wang (TDK Electronics GmbH & Co OG).
Von links nach rechts: Manfred Schweinzger, Markus Puff Masahiro Oishi und Yongli Wang (TDK Electronics GmbH & Co OG). © Rauchecker Photography / aws 

Brandsichere Akku-Technologie aus der Steiermark

Herkömmliche Lithiumionen-Akkumulatoren sind brand- und explosionsgefährdet. Beste Beweise lieferten plötzlich brennende Smartphones in der Vergangenheit. Der CeraCharge schiebt diesem Ärgernis künftig einen Riegel vor. Der keramische Festkörper und die von TDK Electronics selbstentwickelte Vielschichttechnologie machen den Akku sicher. Zudem punktet er mit geringen Kosten, einer langen Lebensdauer und einer kleinen, einfach einzubauenden Form. Über 1.000 Ladezyklen bei einem Temperaturbereich von -20 bis +80 Grad Celsius eröffnen besondere Einsatzmöglichkeiten – etwa für smarte Geräte für das Internet of Things wie zum Beispiel Real Time Clocks oder Wearables.

Der Staatspreis für Innovation war gut besucht.
Buntes Treiben: Die Veranstaltung des österreichischen Staatspreises für Innovation war gut besucht. © Rauchecker Photography / aws

Speichertechnologien sind gefragt

„Speicher sind eine Schlüsseltechnologie für das Gelingen der Energiezukunft. TDK-Electronics setzt mit dem CeraCharge Solid-State-Akkumulator einen Meilenstein im Bereich Mikro-Speicher“, bekräftigte VERBUND-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber die Entscheidung der VERENA-Jury. „Für das Erreichen der Klima- und Energieziele sind innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen wichtige Partner und Katalysatoren.“ Die Entwicklung von CeraCharge™ war allerdings ein hartes Stück Arbeit. Seit 2011 forschte der internationale Konzern TDK Electronics an der Lösung – gefunden wurde diese bei den Experten für keramische Materialien am steirischen Standort in Deutschlandsberg in enger Zusammenarbeit mit japanischen Kollegen. Seit 2017 ist CeraCharge am Markt. 

Von links nach rechts: Margarete Schramböck (BMDW) und Wolfgang Anzengruber, Geschäftsführer von VERBUND.
Blick in die Energiezukunft: Ministerin Margarete Schrammböck (BMDW) holte VERBUND-Geschäftsführer Wolfgang Anzengruber ans Mikrofon. @ Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Alles dreht sich um die Abwärmenutzung

Aber auch die beiden anderen Nominierten wussten bei der Preisverleihung des VERENA-Awards zu beeindrucken. Dazu zählte ecop Technologies mit Standorten in Wien und Oberösterreich. Ihre „Rotation Heat Pump“ stellt eine neuartige Schlüsseltechnologie für die flexible Nutzung von industrieller Abwärme dar. Herkömmliche Wärmepumpen arbeiten mit klimaschädlichen Kältemitteln, für die noch dazu der Industrieprozess oft zu heiß ist. Die rotierende Wärmepumpe nutzt hingegen Fliehkräfte bei bis zu 1.800 Umdrehungen pro Minute, um ein durchgehend gasförmiges und umweltfreundliches Edelgasgemisch einzusetzen. So werden variable Ausgangstemperaturen bis 150 Grad Celsius möglich und bisher leider verschwendete Abwärme – zum Beispiel in der Lebensmittel- oder Chemieindustrie – wird wiederverwertbar. Ein echter Gamechanger für die Branche!

Von links nach rechts: VERBUND-Geschäftsführer Wolfgang Anzengruber, Andreas Hingel, Bernhard Adler, Christian Rakusch (ecop Technologies GmbH) und Karl Ponweiser (TU Wien)
Von links nach rechts: VERBUND-Geschäftsführer Wolfgang Anzengruber gratuliert Andreas Hingel, Bernhard Adler, Christian Rakusch (ecop Technologies GmbH) und Karl Ponweiser (TU Wien). © Rauchecker Photography / aws

Per App zur Energieunabhängigkeit

In den Kreis der nominierten Projekte reiht sich auch joulie vom niederösterreichischen Energieversorger EVN ein. Das digitale Servicetool begleitet Kunden privater Photovoltaik-Projekte von der Planung bis zur Steuerung und Optimierung ihrer Anlagen – ganz einfach mittels App für Smartphone, Tablet oder Web. joulie spart nicht nur Zeit, sondern stellt auch sicher, dass kein überschüssiger, selbst erzeugter Strom verloren geht. Denn der Sonnenstrom wird entweder in der Batterieanlage gespeichert, in Warmwasser umgewandelt, ins Elektroauto eingespeist oder verkauft. Ein selbstlernender Algorithmus sorgt dafür, dass Verbrauch und Einspeisung angepasst und stetig verbessert werden.

Von links nach rechts: Jörg Sollfelner, Kathrin Schretzmayer, Daniel Schwabeneder (TU Wien), Andrea Edelmann, Christian Lechner (EVN AG)
Von links nach rechts: VERBUND Geschäftsführer Wolfgang Anzengruber mit Jörg Sollfelner, Kathrin Schretzmayer, Daniel Schwabeneder (TU Wien) sowie Andrea Edelmann und Christian Lechner (EVN AG). © Rauchecker Photography / aws
Wir gratulieren dem Sieger und allen Nominierten herzlich zu ihren Innovationen! Mehr über alle Projekte und die einzelnen Unternehmen lest ihr demnächst im flow-Blog.

Übrigens: Jetzt flow-Blog abonnieren und keinen Beitrag mehr verpassen!