VERBUND Innkraftwerke erhalten Umweltpreis 2013

10.10.2013Bad Endorf/Rosenheim/Töging am Inn

Die Vereinigung der Jäger und Fischer im Raum Rosenheim überreichten der VERBUND Innkraftwerke GmbH für die Vielzahl an fischfreundlichen Maßnahmen am Inn ein Preisgeld von 5.000 Euro. Dieser Betrag wird der Jugendarbeit an die Fischereivereine weitergegeben.

VERBUND, Österreichs führendes Stromunternehmen und Betreiber der bayerischen Innkraftwerke hat am 9. Oktober 2013 den Umweltpreis für Strukturierungsmaßnahmen zur Förderung der Flora und Fauna in den Staugebieten Wasserburg, Teufelsbruck und Gars  erhalten. Mit einer Vielzahl von Strukturierungsmaßnahmen leistet VERBUND dort einen wesentlichen Beitrag zum langfristigen Erhalt der Fischpopulation und der Artenvielfalt. Der Preis wurde von Landrat Josef Neiderhell, Ronald Zillmer, Vorsitzender der Vereinigung der Fischer und Jäger im Landkreis Rosenheim, und Franz Göpfert, Vorsitzender des Kreisfischereiverbands Wasserburg an Michael Amerer, Geschäftsführer der VERBUND Innkraftwerke, überreicht. Das Preisgeld in der Höhe von EUR 5.000 stellt VERBUND den Fischereivereinen Rosenheim und Wasserburg für ihre Jugendarbeit zur Verfügung. Grußworte richteten auch Werner Zwingmann, Vorsitzender der Jägervereinigung Rosenheim, Alfons Blank, Präsident Fischereiverband Oberbayern und Margit Böhm von der Unteren Naturschutzbehörde Rosenheim an den Preisträger. Die Inntaler Jagdhornbläser sorgten für den musikalischen Rahmen.

VERBUND freut sich besonders über die Verleihung des Umweltpreises. „Die Wasserkraftbetreiber sehen sich in der öffentlichen Meinung mit dem Vorwurf konfrontiert, die Umwelt im Bereich der Fließgewässer negativ zu beeinflussen“, so VERBUND-Innkraftwerke Geschäftsführer Michael Amerer. „Jeder technische Eingriff bedeutet eine Veränderung des Ökosystems, aber gerade die Wasserkraft bietet neben der nachhaltigen Stromerzeugung durch die Umsetzung von besonderen Maßnahmen die einzigartige Chance, für die Fauna und Flora eine naturnahe Umgebung aufrecht zu erhalten.“

Der Inn hat im vorigen Jahrhundert durch die Hochwässer viel Leid  für die Bevölkerung gebracht. Als Folge wurde dieser bereits im 18. Jahrhundert begradigt und „gezähmt“. Später kam im Zuge des Wasserkraftausbaus  ein weiterer Hochwasserschutz hinzu, der den Charakter des Flusses deutlich veränderte, aber die Sicherheit für die Bevölkerung steigerte.

„Insofern ist der Vorwurf der negativen Beeinflussung nicht richtig. In den Stauräumen haben sich auch durch den Staustufenbau seit den 1930iger Jahren wertvolle Naturräume aus zweiter Hand und attraktive Naherholungsräume für die Bevölkerung entwickelt“, informiert Amerer, Besonders freue ich mich darüber, dass die gesetzten Umweltmaßnahmen das diesjährige Hochwasser sehr gut überstanden haben.“

Landrat Josef Neiderhell ist sehr stolz auf die rund 35 Strukturmaßnahmen in seinem Landkreis und freut sich über den Partner VERBUND: „Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Stromunternehmen wie VERBUND überhaupt in die Verbesserungen des ökologischen Zustands des Flusses investiert. Und nicht nur investiert, sondern sich deutlich über die vertraglichen und gesetzlichen Bestimmungen hinaus engagiert.“

„VERBUND ist ein Unternehmen, welches die Aufgaben zum Erhalt der Natur am Inn ernst nimmt“, betont Franz Göpfert. „Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind nicht nur Schlagworte, die in seinem Leitbild verankert sind, sondern aktiv und zielstrebig in die Tat umsetzt“, lobt er die wertvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Verbänden, Behörden und dem Kraftwerksbetreiber.
 
Preisgeld für die Jugendarbeit der Fischereivereine
Für VERBUND sind die Fischereivereine und die Wasserkraft schon vom Grundverständnis her Partner der Natur und der Region. „Der Lebensraum Fluss eint und verbindet uns und wir sollten daher weiter gemeinsam diesen Raum mit abgestimmten Aktionen begleiten. Eine dieser Aktionen ist die Verwendung des Preisgeldes, das wir der Jugendarbeit der Fischereivereine spenden“, informiert  Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der VERBUND Innkraftwerke GmbH.

Um das Bewusstsein für die einzigartige Natur am Inn schon frühzeitig zu sensibilisieren, werden die Mitglieder der Fischereivereine sich an Aktionstagen an Schulen oder im Rahmen der Ferienprogramme des Landkreises und der Stadt beteiligen. Als eine Art „Natur-Klassenzimmer“ sollen dabei an ausgewählten Gewässerabschnitten des Inns mit Kleinnetzen Lebewesen im und am Wasser gefangen und in Aquarien bestimmt werden. Begleitende Pädagogen erklären dem Nachwuchs den  die Wechselwirkung Gewässer – Lebensraum – Fauna – Flora. 
Das von VERBUND übergebene Preisgeld wird hier für die Ausstattung (Kescher, Aquarien und pädagogische Begleitung) und für den Transport durch Busunternehmer vom Treffpunkt bis zum auszuwählenden Gewässerabschnitt verwendet.

Das Programm wird mit einer Führung durch eines der zwei VERBUND Innkraftwerke in Rosenheim oder Wasserburg abgerundet, die den Kindern anschaulich die Kraft des Wassers zur Stromerzeugung vermittelt und über den Inn als Lebensspender für Mensch und Umwelt informiert.

Zusätzlich sind jugend- bzw. kindgerechte Infoblätter zu den Fischarten am und im Inn mit einem Beitrag über den Fluss und die Staustufen mit Wasserkraft angedacht, die im Schulunterricht zum Einsatz kommen sollen.

Mehrjähriges Maßnahmenpaket zur Verbesserung des „Öko-Systems Inn“
Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Umweltministerium des Freistaates Bayern wird VERBUND eine Vielzahl von ökologischen Maßnahmen am gesamten Inn umsetzen. So wird bis 2015 die Fischdurchgängigkeit hergestellt und Strukturverbesserungen, Entlandungen und Habitatverbesserungen in den Stauräumen durchgeführt. In Summe belaufen sich die Kosten dafür auf rd. 20 Mio. Euro, die sich für alle Beteiligten als klassische win-win-Situation darstellen. 

Bei der Umsetzung dieser Renaturierungsmaßnahmen arbeitet VERBUND eng mit den Fischereivereinen Rosenheim, Wasserburg und der Isaria zusammen, die immer wertvolle Ideen zur Lebensraumgestaltung einbrachten.

„Wir haben in einer „Großen Runde“ mit den Fischereivereinen, Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und den Behörden - sei es das aktive Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, die Fachberatung Fischerei, die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Rosenheim, die Oberste Naturschutzbehörde in der Regierung von Oberbayern sowie der Genehmigungsbehörde Wasserrecht im Landratsamt Rosenheim und Mühldorf  - alle Chancen genutzt, um eventuelle negative Beeinflussungen zu minimieren und mögliche Maßnahmen im Vorfeld abzustimmen“, so die beiden VERBUND Innkraftwerke Geschäftsführer.

Die Planungs- und Beratungsbüros Ing.-Büro Schober unter Christoph Stein (Wasserburg und Gars) und das Ing.-Büro Aquasoli unter Ralf Schindlmayr (Teufelsbruck) sowie der Fischereiexperte Dr. Manfred Holzner brachten eigene Ideen und Erfahrungen sowie Kenntnisse zu Bedürfnisse der Fischfauna und dem Gesamtsystem des Flussraumes Inn ein. Vor allem die aufwendige Bergung per Hand von über 4.000 Muscheln vor den notwendigen Baggerungen anlässlich der Strukturierungsmaßnahmen, waren die Rosenheimer und Wasserburger Fischer wesentliche Mithelfer, die mit viel Engagement und durch Beratung durch die Muschelkoordinationsstelle der TU München Weihenstephan unter der Leitung von Katharina Stöckl.

Fischwanderhilfen am Inn
Die Strukturierungsmaßnahmen in den Staugebieten Teufelsbruck, Gars und Wasserburg sind teilweise abgeschlossen bzw. werden noch verfeinert. Im Fokus steht derzeit die Planung und Ausführung der Fischdurchgängigkeit bis 2015. So wird der Fischpass Feldkirchen (bei Rosenheim) noch heuer im Herbst in Betrieb gehen, der Fischpass Neuötting ist in Bau, Wasserburg, Teufelsbruck und Gars stehen in den Startlöchern. Die verbleibenden Stufen Perach, Stammham und Rosenheim folgen bis 2015.

Nächste Strukturierungsmaßnahmen in Rosenheim
Die nächsten Maßnahmen zum langfristigen Erhalt der Fischpopulation und der Artenvielfalt im Staubereich Rosenheim und Feldkirchen befinden sich in konkreter Abstimmung mit den Behörden. Vor dem Hintergrund der Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie schreitet VERBUND zu den nächsten Maßnahmen für den Gesamtlebensraum Fluss und Aue am Inn.

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