Die SAMMLUNG VERBUND stellt sich vor
Hintergrundinformationen
Die SAMMLUNG VERBUND stellt sich vor
In den 1990er-Jahren erregte ORLAN mit den chirurgischen Performance-Eingriffen an ihrem Körper großes Aufsehen. Ihr Frühwerk blieb hingegen nahezu unbekannt. Die rund 50 Kunstwerke umfassende, retrospektive Schau ORLAN. SIX DECADES in der Vertikalen Galerie legt daher den Fokus auf die 1960er- und 1970er-Jahre und spannt gleichzeitig einen Bogen zu aktuellen Arbeiten.
Die SAMMLUNG VERBUND zeigt die erste Ausstellung der renommierten französischen Künstlerin ORLAN in Österreich und publiziert dazu die erste deutschsprachige Monografie zu ihrem Werk.
VERTIKALE GALERIE der SAMMLUNG VERBUND
Am Hof 6a
1010 Wien
vom 22. März - 30. Juni 2023
Für die Teilnahme an einer kostenlosen Führung jeden Mittwoch von 18:30-19:30 und jeden Freitag 16:00-17:00 ersuchen wir um Anmeldung unter sammlung@verbund.com oder telefonisch unter +43 (0)50 313-500 44.
Wir bitten um Verständnis, dass an Feiertagen keine Führungen stattfinden.
Kuratiert von Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Kuratorische Assistentinnen der SAMMLUNG VERBUND
Theresa Dann-Freyenschlag, Christina Kastner & Mara Metzmacher
SAMMLUNG VERBUND
Vertikale Galerie
Am Hof 6a
1010 Wien
+43 (0)50 313-500 44
sammlung@verbund.com
hrsg. von Gabriele Schor und Catherine Morris
Softcover, 304 Seiten
Verlag: Hatje Cantz
Auflage: 2023
Sprache: Deutsch und Englisch
ISBN 978-3-7757-5432-3
Erhältlich bei: Hatje Cantz
In
den 1960er-Jahren schafft ORLAN zahlreiche feministische Fotografien,
in denen sie dem Gefühl Ausdruck verleiht aus gesellschaftlichen
Konventionen ausbrechen zu müssen. Sie fällt sprichwörtlich aus dem
Rahmen und entwickelt immer neue Ausdrucksformen in ihrer Kunst. In den
1970er-Jahren vollzieht sie den Bruch mit dem ihr gegebenen Namen. Sie
behält die Silbe „OR“, im Französischen bedeutet es Gold, und fügt
„LAN“ hinzu. Ihr selbst gewählter Name, ausschließlich in Versalien
geschrieben, lässt sich keinem bestimmten Geschlecht mehr zuordnen. Zu
dieser Zeit entstehen ihre wegweisenden MeasuRAGE-Performances sowie die Performance Der Kuss der Künstlerin, in der sie 1977 auf der Kunstmesse FIAC im Pariser Grande Palais für 5 Francs einen Kuss zum Verkauf anbietet.
In
den 1980er-Jahren setzt sich ORLAN intensiv mit der Epoche des Barocks
auseinander. Inspiriert von Lorenzo Bernini inszeniert sie sich als
Madonna in unterschiedlichen Posen und erschafft imposante
Faltenskulpturen. Mit ihrem Manifest L‘Art Charnel (Fleischeskunst)
verfasst die Künstlerin 1989 die theoretische Grundlage ihrer
chirurgischen Performance-Eingriffe, die sie neun Mal von 1990 bis 1993
durchführt.
Ab den 2000er-Jahren beschäftigt sich ORLAN in ihren
Kunstwerken vermehrt mit Themen aus dem Bereich der Biotechnologie und
Robotik und nutzt dabei Techniken wie Augmented Reality und
Videoanimation.