Tiefe statt Breite
Seit Herbst 2004 entsteht im VERBUND, dem größten österreichischen Elektrizitätsunternehmen, eine international orientierte Sammlung zeitgenössischer Kunst. Diese setzt Kunstpositionen der 1970er-Jahre mit aktuellen Strömungen in Dialog. In diesem Jahrzehnt lösten sich viele Künstlerinnen und Künstler von der Malerei und Begriffe wie Feminismus, Postmoderne, Verräumlichung der Kunst, sowie die Infragestellung von Identitäten und Selbstinszenierungen rückten ins Zentrum der künstlerischen Aufmerksamkeit.
Die Ausstellung konzentriert sich auf die beiden Themen „Performanz“ und „Räume/Orte“. Die im VERBUND am Boden applizierte Arbeit „Held Together With Water“ (1993) des New Yorker Konzeptkünstlers Lawrence Weiner gibt der Ausstellung ihren Titel und markiert sowohl das Entrée des Energiekonzerns als auch der Ausstellung im MAK.
Die künstlerische Medienvielfalt von Skulptur, Fotografie, Video, Film, Dia- und Audioinstallation spiegelt die zeitgenössische Ausrichtung der SAMMLUNG VERBUND wider. „Performanz“ umfasst u.a. die frühen Fotografien von Cindy Sherman, die in den Jahren von 1975-76 entstanden sind und in denen sich die Künstlerin in stereotype Rollen verwandelt. Dem gegenüber steht der Themenblock „Räume / Orte“ mit den aus feinen Fäden bestehenden Skulpturen von Fred Sandback und Ernesto Netos organisch geformter Käfigskulptur. Lightboxes von Jeff Wall und Fotografien von Loan Nguyen markieren die Themen Peripherie und städtische Unorte. Arbeiten von Gordon Matta-Clark, Simon Starling, Gabriel Orozco und Teresa Hubbard / Alexander Birchler u.a. ergänzen die Auswahl der hier präsentierten Werke und zeigen so die Vielfalt der seit 2004 entstehenden, umfangreichen, international ausgerichteten SAMMLUNG VERBUND. Dem für die Sammlungsstrategie zuständigen Advisory Board gehören Gabriele Schor als Leiterin der Sammlung, Sean Rainbird (Staatsgalerie Stuttgart) und Philipp Kaiser, (Museum für Gegenwartskunst, Basel / MOCA, Los Angeles) an.
Die Maxime der SAMMLUNG VERBUND lautet: Tiefe statt Breite.
Fotos: © Rupert Steiner
